Wasserball Gergö Kovacs — grandioser Arbeiter und Derby-Held
Der 27-Jährige sichert dem SV Bayer Uerdingen mit seinem Strafwurf den 9:8-Sieg über Ex-Klub SV Krefeld.
Krefeld. Erleichterung bei Wasserball-Bundesligist SV Bayer: Mit dem 9:8 über die SV Krefeld holten die Uerdinger die ersten Punkte in dieser Saison. Ein Strafwurf in der letzten entschied das Derby. Uerdingens ungarischer Zugang Gergö Kovacs hielt dem Druck stand. Der 27-Jährige erzielte mit einem kraftvollen Wurf das Siegtor. Es war ausgerechnet der Bayer-Spieler, der zuvor vier Jahre beim Stadtrivalen SVK unter Vertrag stand.
Für den 27-Jährigen war es schon allein deshalb kein normales Derby. Der ehemalige ungarische U 19-Nationalspieler traf auf seine ehemaligen Mitspieler und Freunde. Über Stationen bei den ungarischen Clubs Szlonoki VSC und dem EFK-Imola wechselte er vor vier Jahren an die Palmstraße und spielt seit dieser Saison für die Mannschaft von Trainer Kai Küpper. Kovacs sagt: „Heute war es wichtig, erst das Spiel zu gewinnen. Dann können wir uns wieder als Freunde unterhalten.“ Der Trainer lobt die Leistung seines Teams und sagt über seinen Torschützen: „Er hat im Prinzip dem SVK den Dolchstoß versetzt. Er ist ein grandioser Arbeiter und trägt dazu bei, dass das Team intakt ist, weil er unermüdlich für dieses Team arbeitet.“ Küpper ergänzt: „Es war ein hartes Stück Arbeit.“
Das Überzahlspiel hat bei Bayer funktioniert. Daran hatten sie bei den Uerdingenern in den vergangenen Wochen gearbeitet. Küpper: „Die Mannschaft hat Moral gezeigt, das war einfach einzigartig, wie sie mit den Rückschlägen umgegangen ist. Ich glaube, wir waren schon dreimal tot in diesem Spiel und haben es immer wieder geschafft, uns aus dem Sumpf zu ziehen. Das macht eine intakte Mannschaft aus.“
Es war bis zur letzten Sekunde ein Nervenkrimi. Beide Teams haben sich nichts geschenkt. Neben den zahlreichen Zweikämpfen sahen die Zuschauer diverse strittige Schiedsrichter-Entscheidungen.
Die Uerdinger Freude über den Derbysieg wird allerdings durch die Verletzung des dreifachen Torschützen Sven Roeßing getrübt. Küpper: „Wir wissen nicht, wie lange er ausfällt.“