Marienschule: Soll Stadt den Zuschuss streichen?
Das Gymnasium blickt 2010 auf 125 Jahre zurück. Zum Jubiläum will die Stadt ihren Zuschuss streichen – eine Ohrfeige als Geburtstagsgeschenk.
CONTRA. So geht man nicht mit einem Partner um. Die Marienschule in Ordensträgerschaft ist ein Partner der Stadt, weil sie für die Stadt einen Auftrag erfüllt. 738 der 920 Kinder und Jugendlichen, die die Schule mit christlicher Orientierung besuchen, sind Krefelder. Bei den Veranstaltungen zum 125-jährigen Bestehen hat das Gymnasium immer wieder die hohe Wertschätzung erfahren, die es sich in Krefeld und über die Stadtgrenzen hinaus durch die schulische Arbeit und die vielen ehrenamtlichen Aktionen erworben hat.
Die Schule hat in den vergangenen Jahren auf mögliche Vierzügigkeit - vier Klassen in einer Jahrgangsstufe - verzichtet, weil sie von der Stadt dringend darum gebeten worden ist. Dies zugunsten städtischer Gymnasien. Die Schule hat vorhandene Kapazitäten nicht ausgeschöpft, weil sie der Bitte der Stadt nachkommen wollte.
Was jetzt durch den Vorschlag auf Streichen des städtischen Zuschusses aufkommt, ist eine moralische Ohrfeige. Die brennt umso mehr auf der Wange, als niemand von der Verwaltung vor der Veröffentlichung der Streichliste mit der Schule gesprochen hat. Die Leitung, das Kollegium, die Eltern und Schüler haben aus der Zeitung von dem Vorschlag erfahren, dass der Zuschuss gestrichen werden soll. Die Frage steht im Raum: Will die Stadt wirklich auf diesem Weg ihre Verpflichtung beenden, an der finanziellen Unterstützung des Schulpreisträgers von 2006 mitzuwirken?