Marienschule: Soll Stadt den Zuschuss streichen?

Die Stadt liegt richtig, wenn sie der Marienschule den Zuschuss streicht. Öffentliche Förderung gibt es ausreichend vom Land. Den Rest muss der Orden tragen.

PRO. "Erfolgreich lernen in christlicher Orientierung" heißt es auf der Homepage der Marienschule. Dass dieses Angebot in Krefeld gebraucht wird, steht außer Frage. Die Anmeldezahlen beweisen es. Im 125. Jahr ihres Bestehens hat die Schule mit Recht Lob und Anerkennung erfahren. Trotzdem liegt die Stadt richtig, wenn sie der Ordensschule angesichts leerer Kassen den Zuschuss streichen will.

Das Gymnasium arbeitet mit einem Jahresetat von 4,5 Millionen Euro. 94 Prozent dieser Summe kommen vom Land, weil es sich um eine staatlich anerkannte Ersatzschule handelt. Daran möchte niemand rütteln. Aber warum soll die Kommune den Anteil der öffentlichen Unterstützung aufstocken? Bei dem Zuschuss handelt es sich um eine freiwillige Leistung, die die Schule nicht einfordern kann. Die erste Verpflichtung der Kommune muss es sein, die staatlichen Schulen in einem akzeptablen Zustand zu halten. Schon mit dieser Aufgabe ist die Stadt überfordert.

Das Gymnasium befindet sich in Trägerschaft des Ordens der Ursulinen. Die Eigenleistung pro Jahr beträgt etwa 270000 Euro. Es ist Sache des Ordens, das Geld für die konfessionell gebundene Einrichtung bereit zu stellen. Statt zu jammern oder gar den Bestand der Marienschule in Frage zu stellen, sollte die Leitung des Gymnasiums über sicher mögliche Einsparungen nachdenken. Für den Orden wäre es blamabel, wenn der fehlende Zuschuss der Schule den Boden entzöge.