Gartenstädter feiern ihre Kirche
Gotteshaus, Funzel und Kindergarten haben runden Geburtstag.
Krefeld-Gartenstadt. Es war die Zeit, als Gartenstadt im Zuge der Bebauung des ehemaligen Flugplatzgeländes in Bockum noch "Flugplatzsiedlung" genannt wurde, als Monat für Monat junge Familien mit Kindern in die gerade fertig gewordenen Häuser zogen und auch eine neue Kirche für die vielen Neubürger auf dem Baugrund entstand.
Das alles ist 50 Jahre her, die Lukaskirche ist ein halbes Jahrhundert alt. Das ist ein triftiger Grund für die evangelischen und katholischen Gartenstädter"ihre" Lukaskirche an der Breslauer Straße 2-4 zu feiern. Zumal die angeschlossene Kita und die "Funzel" auch je einen runden Geburtstag begehen. Und Ökumene wurde im Stadtteil schon von jeher gelebt.
Viel hat sich in einem halben Jahrhundert in Gartenstadt und in der Gemeindearbeit geändert. Eines wird zum Jubiläum genauso sein wie zur Einweihung am 13. März 1960: Kein Glockengeläut weiht den Festgottesdienst ein. "Damals wurde das Geläut erst ein Jahr nach der Einweihung des Gotteshauses geliefert", erzählt Presbyterin Ute Stettin. "Heute ist der Glockenturm nicht mehr standsicher. Der Turm schwankt durch die Pendelbewegungen so stark, dass er zu einer Gefahr für die Umgebung geworden ist."
Das bedauert auch Christoph Tebbe, der seit knapp einem Jahr als Pfarrer an der Kirche wirkt. "Wir müssen überlegen, was mit dem Turm geschieht. Eine Grundsanierung würde 180 000 Euro kosten, die wir nicht haben. Vielleicht richten wir ein Schlagwerk ein, das nicht schwingt." Und lakonisch: "Oder wir lassen das Glockengeläut irgendwann vom Band kommen "
Gerne erinnern sich die Gemeindeglieder an die Anfänge ihrer Arbeit. Um 1964 waren die meisten Familien ohne TV-Gerät zu Hause. Stettin: "Wir haben einmal wöchentlich einen Film angeboten, den die Menschen bei uns ansahen." Heute sieht die Gemeindearbeit anders aus. "Für Kinder und Jugendliche hat sich zwar nicht so viel verändert", erklärt Almut Gätjen, die ehemalige Pfarrerin in Elfrath, dessen Kirchenbezirk zum Bezirk der Lukaskirche gehört. "Die vielen älteren Menschen stellen neue Anforderungen. ,Haben sie in der Kirche ein Zuhause?’", ist eine der Fragen, die behandelt werden müssen."