Gut Auric: Freie Bahn für Wanderer

Die SPD bittet zum Ortstermin: Die Wege um Gut Auric sollen in den Landschaftsplan.

Krefeld. Malerisch legt sich der Nebel über die Felder rings um das Gut Auric. Pferde tummeln sich in den Koppeln, in der Ferne wiegen sich die Gräser von Riethbenden im Wind. Ein Gebiet, perfekt zum Spazierengehen. So sehen es auch die Bürger von Traar und Verberg. Umso ungehaltener reagierten sie, als der seit langem genutzte Trampelpfad zwischen Traar und Gut Auric plötzlich versperrt war. Die Ursache: Der Weg führt über Grundstücke, die der Besitzer des Pferdehofes Auric, Gerald Wagener, zum Teil gepachtet hat, beziehungsweise selber besitzt. Folglich wähnte er sich im Recht, die Spaziergänger auszusperren.

Vom Bürgerverein Verberg aufmerksam gemacht, hat die SPD die Sache längst in die politischen Gremien gebracht. "Es kann ja nicht sein, dass in einem der größten und wichtigsten Naherholungsgebiete Krefelds Wegstrecken gekappt werden", findet Jürgen Hengst, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion. Ebenso sehen es offensichtlich die übrigen Parteien. Zuletzt wurde im Landschaftsbeirat und in der Bezirksvertretung Ost dafür plädiert, den Weg im Landschaftsplan festzusetzen.

Und nicht nur diesen: Auch hinter dem Gut Auric soll noch eine Wegeverbindung zu einem Feldweg festgeschrieben werden. Zudem ist südöstlich ein neuer Pfad geplant, so dass regelrechte Rundwege entstehen (siehe Grafik). Eine entsprechende Vorlage ist am Donnerstag Thema im Umweltausschuss. Am Mittowoch informierten sich SPD und Bürgerverein erneut vor Ort über den Stand der Dinge.

Den langen Weg zwischen Verberg und Traar wolle man um einige Meter versetzen, erläutert Johann Heller-Steinbach, im Grünflächenamt für die Landschaftspflege zuständig. So könne auch das Naturschutzgebiet Riethbenden besser erlebt werden. Beim ursprünglichen Weg wäre die Sicht durch Gebüsch versperrt. "Gut Auric ist nicht der Grund für diese Verlegung", betont Heller-Steinbach. Eine Einigung mit Wagener wäre allerdings schwierig gewesen. Dieser hatte gegenüber der WZ bereits eine Absage an den 340Meter langen Spazierweg auf seinem Grundstück erteilt. Die Flächen ständen nicht zum Verkauf. Als Grund führte er mehrere Zwischenfälle mit Pferden und freilaufenden Hunden an.

Mit den betroffenen Eigentümern der jetzt anvisierten Flächen sei man in guten Verhandlungen, so Heller-Steinbach. Und ohnehin haben sich findige Wanderer hier schon jetzt ihren neuen Trampelpfad gebahnt. Die Besitzer seien jedoch gar nicht erfreut, dass manche nun auch quer über die Wiese liefen, mahnt Karl-Heinz Buskamp, Vorsitzender des Bürgervereins Verberg.

Diese Verbindung könnte also bald offiziell eingetragen sein, wenn die Gremien zustimmen. Auf die Umsetzung müssten die Wanderer jedoch auch dann noch etwa ein Jahr warten, schätzt Heller-Steinbach. Weniger geklärt sind die Umstände bei dem kurzen Teilstück, das die Verbindung zum Feldweg schaffen soll. Doch auch diesen wollen SPD wie Bürgerverein im Landschaftsplan eingebracht wissen.

Derzeit jedenfalls weist ein Schild "Privatgelände, kein öffentlicher Weg" etwaige Spaziergänger ab. Konsterniert nehmen Hengst und Buskamp dies zur Kenntnis. Ist es doch auf dem städtischen Weg aufgestellt, der noch einige Meter weiter führt.

Beide, Buskamp und Hengst, betonen jedoch, man wolle die Angelegenheit mit den Besitzern gemeinsam klären, es gütlich versuchen. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion sagt aber auch: "Das öffentliche Interesse steht an dieser Stelle vor dem privaten."