Sonnenstrom erhitzt Gemüter in Verberg
Plan stößt in städtischen Gremien auf Zustimmung. Anwohner befürchten Nachteile durch die Photovoltaikanlage.
Krefeld-Verberg. Die alten Gewächshäuser sind bereits abgerissen, jetzt wird dort eine Wiese angelegt. Und wenn es nach den Plänen von Investor Markus Loomans geht, soll die auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei zwischen Nieper Straße und Kuhdyk geplante Photovoltaikanlage (die WZ berichtete) bis Ende des Jahres fertig sein. "Als Einspeisetermin haben wir spätestens den 30. Dezember 2010 angepeilt."
In den zuständigen Gremien und auch zuletzt im Rat wurde das Vorhaben positiv bewertet - jeweils gegen die Stimmen der FDP-Vertreter. Am Dienstag ist es Thema im Landschaftsbeirat. Doch Anwohner haben sich mehrfach gegen die Anlage ausgesprochen. Hauptkritikpunkt: Die in der Nähe liegenden Niepkuhlen würden als Naturschutzgebiet unter der "Flächenversiegelung" durch die Photovoltaik-Module leiden.
Verwaltung und Investor haben auf die Kritik bereits reagiert
"Warum muss man so eine Anlage ausgerechnet hier hineinhieven", fragt Corinna Schumacher als Vertreterin einer Anwohnergemeinschaft. Zahlreiche Bedenken haben die Verberger vorgebracht, insgesamt 258 Unterschriften gegen den Bau gesammelt. Viele Diskussionen gab es schon bei der öffentlichen Erörterung des Bebauungsplanes am 18. Mai.
Die Stadt und Investor Loomans haben reagiert und versucht, die Kritikpunkte zu entkräften. Eine Blendwirkung, die Anwohner zum Beispiel befürchteten, sei kaum zu erwarten, heißt es. Die Solarzellen werden mit einer sogenannten Antireflexionsschicht überzogen.
Auch ein Blitzeinschlag sei nicht zu erwarten, ebenso wenig elektromagnetische Strahlung oder Belastungen des Bodens, falls es zu einem Brand oder Bruch der Module kommt. Bei der Höhe der Module kam man den Kritikern zudem entgegen. Statt ursprünglich 3,50 Meter sind es jetzt nur noch 2,50 Meter. Modelltyp und -neigung wurden angepasst.
Beruhigt sind die Anwohner aber noch längst nicht. "Das ist einfach eine grundsätzliche Sache. Es gibt doch so viele Dachflächen, die man nutzen könnte", sagt Schumacher. Außerdem rechne sich doch so eine Anlage nur durch die Subventionen.
Loomans hält dagegen.
Die Anlage sei eine Verbesserung gegenüber dem vorherigen Zustand des Geländes. "Da haben die Nachbarn auch immer auf die Gewächshäuser geschaut." Der ökologische Aspekt sei wichtiger und die Versiegelung erfolge außerdem nicht, wie einige immer noch befürchten, durch Beton. "Dazwischen ist die Wiese."