Krefeld Wenn Enten um die Wette düsen
Das 5. Krefelder Entenrennen im Stadtwald lockt rund 4000 Besucher an. 2000 Enten starten.
Krefeld. Entenhausen liegt am Stadtwaldweiher. Über 2000 gelbe Renn-Enten, rund 1000 bunte Sponsor-Enten, viele hundert mit Farbe, Federn, Glitzer und Pailletten hübsch gestaltete Schönheits-Enten, befinden sich im und am Wasser. Das fünfte Krefelder Entenrennen des Lions- und des Leo-Clubs dient einem guten Zweck.
Das Sponsorenrennen um den „Preis der Krefelder Wirtschaft“ macht am Sonntag den Anfang. Der bunte Pulk der Quietscheenten befindet sich am Start zwischen den beiden Begrenzungen, die sich zum Ziel hin verjüngen. Die einzige, die der ganze Rummel kalt lässt, ist die Stockentenfamilie. Sie schwimmt ruhig am Ufer entlang. Dann gibt die Feuerwehr das Signal und es heißt „Wasser marsch“. Aus drei Schläuchen machen die Blauröcke den Plastikgesellen gehörig Wasser unterm Entenpo. Gemächlich setzt sich das Plastikvolk in Bewegung. Die vielen hundert großen und kleinen Besucher am Ufer, am Deuß-Tempel und auf der Brücke bekommen lange Hälse.
Renate und Wilfried Götz finden es gut, dass die Enten nur langsam vorankommen. „Es ist eine nette Veranstaltung für die Kinder“, finden die beiden. „Sie müssen ja etwas davon haben.“ Eine Drohne filmt darüber hinaus für die Enten-Ewigkeit. Zugegeben: Die blau-grünen Enten, die die Kleinen der Elterninitiative Waldameisen, für den WZ-Rennstall bemalt haben, lagen lange Zeit vorneweg und gut im Wasser. Eine blieb an der Begrenzung hängen. Das war‘s. Sie wurde eingeholt von drei Plastik-Tieren der Firma „Haarzauber“, die mit einer grünem Schnittlauch ähnlichen Punkfrisur auf die Seereise geschickt wurden. „Welche geheime Macht hier wohl die Hand im Spiel hatte?“ mutmaßt ein Zuschauer. Entenbeauftragter des Lions-Clubs ist Marco Lemke, weithin zu erkennen, mit je einer gelben Ente auf den Schultern. Er freut sich, alles klappt wie am Schnürchen. „Es dauert neun Monate, bis die Veranstaltung steht, von der Genehmigung des Angelvereins als Pächter des Sees bis zum Toilettenwagen“, berichtet er. „In diesem Jahr wollen wir die 15 000 Euro Reinerlös toppen. Das Geld geht an Mobifant — dort soll es einen neuen Bauwagen geben — an Spiel ohne Ranzen und an die Sanierer des Bootshauses.“ Ein dickes Lob für die Lions-Clubs kommt von Oberbürgermeister Frank Meyer: „Hier sorgen 150 Ehrenamtler für ein schönes Stadtwaldfest. Die Lions engagieren sich immer wieder für Projekte, die unsere Stadt schmücken.“ Apropos schmücken: Nele (8) und Tamina (6) verzieren ihre Enten mit Ketten, kleinen Glöckchen und einer lila Schleife. Diese hübschen Tiere sind ebenso wenig für den Einsatz im Wasser gedacht, wie die Motto-Enten, die als Arzt, Jäger oder Tennisspieler auf dem Tisch hocken und verkauft werden. Dann heißt es: „Da kommen sie schon.“ Judith (12) hat Renn-Ente 274 von ihrem Vater bekommen. „Es ist schön und spannend zu sehen, wer gewinnt“, findet sie und fiebert mit, bis die schwarz-weiße Zielfahne geschwenkt wird.