Sinn-Leffers verlässt Krefeld

Die 78 Mitarbeiter sind informiert. Bis zum 28. Februar erhalten alle das volle Gehalt. Die Zukunft von Mango ist ungewiss.

Krefeld. Sinn-Leffers schließt die Filiale an der Hochstraße 89. Diese Hiobsbotschaft hat Geschäftsführer Wolfgang Stenzel am Montag in der Firmenzentrale in Hagen erfahren. Um 17 Uhr schloss das Bekleidungsgeschäft vorzeitig wegen einer außerordentlichen Betriebsversammlung und informierte die 78-köpfige Belegschaft.

Die Krefelder Filiale gilt in der Branche als rentabel. Pressesprecher Jörg Nolte bestätigt das: "Die überhöhten Mietkosten auf der Hochstraße haben diesen Schritt notwendig gemacht." Auch sei der Standort Krefeld für das Warenangebot nicht mehr so günstig.

Das Unternehmen habe in den vergangenen Monaten wegen der hohen Mietkosten mit dem Eigentümer verhandelt. Ohne Erfolg. Deshalb sei jetzt die Entscheidung gegen den Standort Krefeld gefallen.

Die Hagener Textilkette will bis zum 28. Februar kommenden Jahres insgesamt 24 ihrer derzeit noch 47 Filialen schließen. "Bis dahin werden alle Krefelder Mitarbeiter weiterbeschäftigt", sagt Nolte. "Bei vollem Gehalt." Ein neuer Käufer für die 24 Filiale werde jetzt nicht mehr gesucht. Vielmehr sucht das Unternehmen jetzt Nachmieter für die Objekte.

Was mit dem Mango-Laden innerhalb von Sinn-Leffers geschieht, war am Montag nicht mehr zu erfahren. Die deutsche Zentrale wusste noch nichts von dieser Entwicklung.

Die spanische Vertreterin des zweitgrößten Exporteurs der spanischen Textilbranche in Barcelona eilte von einer Besprechung zur nächsten. Vor fünf Jahren hat Mango den ersten Shop in Krefeld eröffnet, als Shop-in-Shop-Variante. Insgesamt verfügt das Unternehmen über mehr als 630 Läden in 70 Ländern.

Die Mitbewerber zeigten sich am Montag von der Nachricht bestürzt. Allen voran Franz-Joseph Greve vom gleichnamigen Modehaus, das gemeinsam mit SinnLeffers jahrzehntelang im Rahmen der Straßenmodenschau die Bühne an der Alten Kirche stellte: "Das ist für mich schockierend, auch für den Standort Krefeld ist das nicht gut."

Dass durch zu hohe Mieten auf der Hochstraße die Innenstadt verkümmern könnte, sieht er jedoch nicht. "Die Riesenstärke dieser Stadt liegt darin, dass es Alternativen zur Hochstraße gibt."