Spritpreise machen Spediteuren zu schaffen

Tanken: Die Logistiker klagen über teuren Kraftstoff für ihre Lkw-Flotten.

Krefeld. Wer in diesen Tagen eine Tankstelle anfährt, wird beim Blick auf die Zapfsäule mindestens einmal tief durchatmen müssen. Denn Benzin und Diesel sind nach zwei Preisrunden so teuer wie noch nie. Doch wer Preise vergleicht, kann ordentlich sparen.

Wie gehen Speditionen in Krefeld mit den hohen Dieselpreisen um? "Die Preissteigerung zeichnete sich zwar ab, aber sie ist dramatisch für uns", sagt Lothar Krenge, Geschäftsführer der Spedition Bönders. Bei gut 50 Lkw im Fuhrpark bekommt die Spedition die Preissteigerung kräftig zu spüren. Durch langfristige Verträge ist sie - wie die meisten anderen auch - an Preisabsprachen gebunden und trägt damit die Teuerungen selber. Krenge erklärt: "Der Leidensdruck bei den Speditionen muss noch größer werden, bis die Großkunden damit konfrontiert werden."

Ute Cronenberg, Geschäftsführerin der Cronenberg & Sommer GmbH & Co. KG, macht vor allem die Politik für die teuren und auch schwankenden Preise verantwortlich. "Vater Staat langt mit seinen Steuern ordentlich zu", sagt sie. "Wie soll ich meinen Kunden dreimal täglich wechselnde Dieselzuschläge erklären? Das geht doch nicht!" In den Beneluxländern blieben die Preise oft über mehrere Wochen stabil.

"Deutsche Spediteure haben durch die hohen Benzinpreise einen deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen europäischen Staaten", bestätigt auch Matthias Kisgen, Geschäftsführer der Spedition Erlenwein.

Er werde die Entwicklungen "mit Argusaugen verfolgen" und eventuell in den nächsten drei Wochen reagieren und neu verhandeln. Seine Spedition hat eine eigene Tankstelle und zehrt noch von der letzten, günstigen Befüllung.

Klar ist aber: Sind die höheren Preise bei den Großkunden durchgesetzt, werden sie bald an den Endverbraucher weitergegeben.