Firma Mentor: Licht für den Porsche
Die Firma Mentor mit Hauptsitz in Erkrath stellt LED-Leuchten her zum — zum Beispiel für Porsche und VW.
Erkrath. Wenn sich Autofahrer in ihren Wagen wohlfühlen, dann haben die Ingenieure der Firma Mentor in Unterfeldhaus alles richtig gemacht. Sie entwickeln unter anderem LED-Beleuchtungen für Fußräume, Handschuhfächer und Kofferräume in Modellen von VW, Porsche, Skoda und anderen „namenhaften Autobauern“, wie Firmenchef Wido Weyer betont.
„Einer unserer Schwerpunkte ist die Ambientebeleuchtung.“ Und weil sein Unternehmen vor allem große Automobilhersteller beliefert, denen es wirtschaftlich gut geht, wurde auch die Firma Mentor bislang von größeren Schwankungen verschont.
Das Familienunternehmen, Gesellschafter sind neben Wido Weyer seine Schwester und seine Mutter, ist darüber hinaus noch einer der wenigen Hersteller, die Griffe und Knöpfe aus Metall herstellen.
„In der Medizintechnik oder beispielsweise in den Geräten einer Zahnarztpraxis kommen unsere Produkte zum Einsatz“, sagt Weyer. „Viele Hersteller sind in den vergangenen Jahren weggefallen. Der Markt ist kleiner geworden, aber wir konnten unsere Umsätze halten.“
In Erkrath sitzen die Zentrale des Unternehmens, Einkauf, Vertrieb, Verkaufsabteilung und Entwicklung. Auch die Produktion von Kunststoffspritzteilen erfolgt noch an den Räumen an der Otto-Hahn-Straße. „Die Montage aller Einzelteile erfolgt in Tunesien“, sagt Weyer.
In Nordafrika sitze die Firma bereits seit 1980. „Das verschafft uns Wettbewerbsvorteile“, sagt Weyer. „Dadurch konnten wir hier Arbeitsplätze sichern und ausbauen.“ 150 Mitarbeiter beschäftigt Mentor in Erkrath. „Damit sind wir hier am Standort auch ausgereizt“, sagt Weyer.
Angefangen habe das Unternehmen in den 1920er-Jahren in Düsseldorf mit der Entwicklung und Produktion von mechanischen Bauelementen, auch Kupplungen und Relais gehörten damals dazu. Im Zweiten Weltkrieg waren es ausschließlich Panzerkupplungen, in den 1950er-Jahren dann auch Lötkolben und Geldspielgeräte.
„In der Firmenausrichtung war keine klare Richtung erkennbar“, sagt Weyer. Als sein Vater Anfang der 1960er-Jahre in die Firma eintrat, habe er das Unternehmen neu strukturiert und auf die Bereiche Elektromechanik und Einzelkomponenten fokussiert. Die Produktion von Geräten lief aus.
Seit den 1970er-Jahren sitzt Mentor in Unterfeldhaus. Aus Sicht des Firmenchefs ein hervorragender Standort. „Die Infrastruktur ist gut“, lobt er. Nur mit der städtischen Wirtschaftsförderung ist Weyer, der sich auch als Sprecher des Erkrather Wirtschaftskreises engagiert, nicht zufrieden. „Da kommt nichts“, sagt er. „Meines Erachtens kümmert sich die Stadt nicht in ausreichendem Maße um seine Gewerbesteuerzahler.“
Und die Planungen für Unterfeldhaus, unter anderem die beschlossene Temporeduzierung auf der Max-Planck-Straße kann er nicht nachvollziehen. „Da fehlen mir ernsthaft die Worte, was soll das? Wir sind hier in einem Industriegebiet.“