Erkrath Der Erkrather Wahlkampf geht jetzt in die heiße Phase

Erkrath. · Die „großen“ Parteien setzen auf Gesichter, der Rest geht mit konkreten Aussagen oder knappen Slogans ins Detail.

 Die Flächen entlang der Hauptverkehrsstraßen in Erkrath sind mit Wahlplakaten übersät.

Die Flächen entlang der Hauptverkehrsstraßen in Erkrath sind mit Wahlplakaten übersät.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es ging alles ganz schnell: Von einem auf den anderen Tag tauchten in Erkrath die Wahlplakate zur Kommunalwahl am 13. September auf. Gefühlt hängt nun alle zehn Meter in Hochdahl, Unterfeldhaus und Alt-Erkrath ein Gesicht oder ein Slogan, der eine bessere Zukunft für die Bürger der Stadt verspricht. Sieben Parteien haben realistische Chancen, in den neuen Stadtrat einzuziehen: Die AfD ist zum ersten Mal dabei, und FDP und Linke, die bisher mit Einzelvertretern ohne Fraktion im Rat saßen, haben sich neu aufgestellt.

Die Herangehensweise an den Plakat-Wahlkampf ist bei allen Parteien höchst unterschiedlich. Während die „großen“ Parteien vor allem auf die Bekanntheit ihrer Farben und Köpfe setzen, gehen etwa die Grünen und die BmU mehr ins Detail. Die drei Bürgermeister-Kandidaten Christoph Schultz (CDU), Jörg Schintze (SPD) und Peter Knitsch (Grüne) stehen im Mittelpunkt des Wahlkampfes und sind in den Straßen sehr präsent.

Die Grünen gehen dabei einen eigenen Weg: „Ich bin zwar auf allen Plakaten zu sehen, aber immer in Verbindung mit einem Sachthema. Das ist uns wichtig“, sagt Peter Knitsch am Rande seines Info-Standes auf dem Hochdahler Markt. „Grün ist… lokalen Handel stärken“ oder „Grün ist… attraktiver Spielraum“ heißt es unter anderem auf den Postern der Große Din-A 0. Dazu ist Peter Knitsch meist nicht alleine, sondern im Gruppenbild mit einigen seiner Mitstreiter zu sehen. Die Ausnahme bildet hierbei das Plakat „Energiewende erfolgreich gestalten“.

Amtsbonus für die CDU durch populären Christoph Schultz

Die Christdemokraten können sich auf den Amtsbonus des populären Christoph Schultz verlassen, nach dem Motto „Wer Schultz will, muss CDU wählen“. Denn der Bürgermeister kann alleine nicht viel machen, wenn er keine eigene Mehrheit im Rat hat. Ergänzt werden die „Portraitfotos“ des Amtsinhabers von einigen Plakaten mit Schlagworten wie beispielsweise „Entwicklung statt Stillstand – Wir bewegen Erkrath!“

Jörg Schintze ist als neu Zugezogener noch relativ wenig bekannt in Erkrath, und dementsprechend massiv wirbt die SPD für und mit seinem Konterfei. Thematisch geht es bei den Sozialdemokraten unter anderem um bezahlbaren Wohnraum und zukunftsfähige Schulen. Andere Ratskandidaten sucht man vergeblich. Ganz anders bei der FDP: sie setzt auf neue, (junge) Gesichter wie den Vorsitzenden Ralf Lenger und die Nachwuchshoffnung Leonard Kern-Wagner, der fordert: „Erkrath braucht ein Update!“

Die BmU kann sich nicht auf einen Landesverband stützen und hat alle Plakate selbst gestaltet. Das Problem ist nur, dass sie im Vorbeifahren kaum zu entziffern sind. Vielversprechender sind da die Großplakate, die an einigen großen Kreuzungen stehen. „Wir sind so: sowiedu“, verspricht die BmU und will eine bezahlbare Energiewende und solide Finanzen.

Linke und AfD sind im Stadtbild derzeit kaum zu finden. Die Plakate durften sechs Wochen vor der Wahl am 13. September aufgehängt werden. In Erkrath hatte jede Partei ein Kontingent von insgesamt 500 Plakaten des Formats DIN-A0, Großplakate waren unter Beachtung der Verkehrssicherheit einzeln zu beantragen. Innerhalb sieben Tagen nach der Wahl müssen alle Plakate entfernt sein.

(Thomas Peter )