Straßen sind Flickenteppiche
Der Winter hat dem Asphalt zugesetzt. Fahrbahnen werden aus Kostengründen nur teilweise saniert.
Erkrath. Der lange und harte Winter hat auf Erkraths Straßen seine Spuren hinterlassen. Überall klaffen Löcher und Risse im Asphalt, geben dem Autofahrer das Gefühl, auf einer Buckelpiste unterwegs zu sein. „Der Schnee und der Frost haben den Fahrbahnen schon mächtig zugesetzt“, sagt der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, Heinz-Peter Heffungs.
Auch wenn an manchen Stellen noch nichts passiert ist, wurden mittlerweile die gröbsten Schäden in Angriff genommen. „Auf einigen Abschnitten mussten wir aktiv werden — das ging so nicht weiter“, sagt Heffungs und meint zum Beispiel die Hauptstraße entlang der S-Bahnstrecke in Hochdahl und die Max-Planck-Straße zwischen der Bergischen Allee und der Gerresheimer Landstraße.
„Weil die finanziellen Mittel der Stadt bekanntlich eingeschränkt sind, ist eine Komplettsanierung, wie sie eigentlich vonnöten wäre, im Moment nicht drin“, erklärt der Tiefbauamtsleiter. Das sei auch der Grund, warum die reparierten Straßen eher einem Flickenteppich als einer durchgehenden Asphaltdecke ähneln.
„Das Ganze nennt sich Dünnbettverfahren und wurde im Vorjahr bereits erfolgreich auf dem Friedhofsparkplatz an der Kreuzstraße und auf der Schlüterstraße getestet“, sagt Heffungs. Bei diesem Verfahren wird eine wenige Zentimeter dicke Schicht aus Asphalt und Split flächig über mehrere Löcher und Risse hinweg verteilt. „Es wird also nicht, wie sonst bei Flickarbeiten üblich, Schlagloch für Schlagloch mit Bitumen verfüllt“, sagt Heffungs. Anschließend werde das Material verfestigt, den Rest machen die darüber fahrenden Autos. „Sie drücken den Split fest.“
In den ersten Tagen könne es zugegebenermaßen passieren, dass beim Drüberfahren Körner aufgewirbelt werden. „Aber Klagen, dass Autos Lackschäden davogetragen, liegen uns nicht vor“, sagt Heinz-Peter Heffungs. Und sollte so etwas tatsächlich mal passieren, sei das Ganze wie bei einer geplatzten Windschutzscheibe zu behandeln und der Versicherung zu melden.
Den Vergleich mit einem Flickenteppich findet der Tiefbauamtsleiter im Übrigen gar nicht mal so unpassend. „Nicht umsonst heiße die Methode auch Patchmatik-Verfahren.“
Was Dünnbett und Patchmatik von anderen Möglichkeiten der Ausbesserung unterscheide, seien die Langlebigkeit und die relativ geringen Kosten. „Für die Haupt- und die Max-Planck- sowie einige weitere Straßen haben wir gerade mal 25 000 Euro veranschlagt — und hoffentlich für ein paar Jahre Ruhe.“ Mehrere Jahre lang nämlich soll die Dünnbett-Auflage halten.
Wann Erkraths Straßen komplett saniert sein werden, steht derweil noch nicht genau fest . Angesichts der angespannten städtischen Haushaltslage wird damit so bald nicht zu rechnen sein.