Abriss in Hilden: Erst muss Asbest raus

Mit großen Vakuumsaugern müssen Schadstoffe aus dem Gebäude entfernt werden.

Hilden. Noch ist das alte Sparkassengebäude eingerüstet und in Planen gehüllt. Bevor es Ende Januar abgerissen werden kann, müssen Schadstoffe, die in den 70er-Jahren verbaut wurden, beseitigt werden.

"Bis die aktuelle Sanierung von Asbest und anderen Schadstoffen abgeschlossen ist, muss das Gebäude geschlossen gehalten werden", erklärt Ingenieur Harald Grüning, Geschäftsführer der Grüning Consulting GmbH, die als Gutachterbüro den Abriss überwacht.

"Durch Unterdruck wird dafür gesorgt, dass keine Luft mehr aus dem Gebäude entweichen kann. Die Luft wird dann in einen Filter gepumpt", so Grüning weiter.

Unterdruckhaltesysteme sorgen dafür, dass keine Luft nach außen dringt und Anwohner und Umwelt beeinträchtigt. Mit Hochvakuumsaugern erfolgt die fachgerechte Sanierung und Entfernung der Schadstoffe.

Im Vorfeld der Sanierungsarbeiten hatte das Ingenieurbüro chemische Analysen erstellt, um zu ermitteln, welche Baustoffe in den 70er-Jahren verbaut wurden. Neben Asbest sind das vor allem künstliche Mineralfasern (KMF), die in gelben Dämmmatten (Glaswolle) verarbeitet wurden.

Die Notwendigkeit einer Schadstoffsanierung war schon Anfang der 90er-Jahre erkannt worden. Bereits zu dieser Zeit wurde im damaligen Altbau während des laufenden Geschäftsbetriebes Asbest beseitigt.

In unzugänglichen Bereichen, wie beispielsweise an den Trägern der Stahlskelettkonstruktion, konnte Asbest lediglich gesichert werden - durch eine großflächige Ummantelung und Kennzeichnung nach außen. Die Sparkasse betont in diesem Zusammenhang aber, dass "zu keinem Zeitpunkt dieser Maßnahmen, eine Gefahr für Menschen und Umwelt" bestanden habe.

Erst wenn die aktuellen Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, kann mit der Entkernung der restlichen Innenausbauten und den Erdarbeiten begonnen werden. "Ende Januar werden die Abrissarbeiten beendet sein", so Grüning. Für den Neubau sind rund zwei Jahre veranschlagt.

Im Herbst 2010 zieht dann der Textilfilialist Peek und Cloppenburg zur Mittelstraße in das neue Sparkassen-Gebäude. P & C ist seit 1988 auf über 2800 Quadratmetern am Warrington-Platz im ehemaligen Hertie-Kaufhaus vertreten. Dort wäre die Geschäftsleitung auch gerne geblieben, hätten sie dort die Verkaufsfläche vergrößern können.

Dieses Vorhaben sei aber vor zwei Jahren aufgegeben worden, weil die Verhandlungen über eine Vergrößerung im seit Jahren leer stehenden ersten Obergeschoss des Gebäudes am derzeitigen Standort gescheitert seien.