Hilden: Der Traum jedes Arbeitgebers

Anna Kulbatzki (22) wurde beim Deutschen Unternehmertag als bundesweit drittbeste Auszubildende ausgezeichnet.

Hilden. Die junge Frau weiß, was sie will. Selbstbewusst erzählt sie von ihren Zielen. Von denen, die sie bereits erreicht hat, und von denen, die sie noch erreichen will. Nichts scheint sie aus der Bahn werfen zu können. Nur allzu viel Lob für das von ihr Geleistete macht sie etwas verlegen.

Die junge Frau heißt Anna Kulbatzki, ist 22 Jahre alt, und ist der Traum eines jeden Arbeitgebers: Vor wenigen Tagen wurde sie in Mannheim beim Deutschen Unternehmertag als bundesweit drittbeste Auszubildende zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung ausgezeichnet.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ihre Ausbildung in der Hildener Niederlassung von "Rhenus Logistics" bereits abgeschlossen. Ihr Arbeitgeber hatte ihr wegen "außergewöhnlich guter Leistungen", so Ausbildungsleiter Johannes Silkenbeumer, bereits ein halbes Jahr vorher einen Arbeitsplatz angeboten.

Das gute Abschneiden ihrer Mitarbeiterin beim Nachwuchspreis des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes sowie der Deutschen Logistik-Zeitung kann Niederlassungsleiter Ulrich Koch daher nur als Bestätigung der frühzeitigen Übernahme betrachten.

Qualifiziert hat sich die 22-Jährige für den Wettbewerb durch ihre jeweils sehr guten Abschlussprüfungen in der Berufsschule und vor der Industrie- und Handelskammer. Beim Wettbewerb musste sie dann eine in den Augen ihres Ausbildungsleiters "höchst anspruchsvolle Aufgabe" lösen: Die Organisation eines Hilfstransports mit drei verschiedenen Frachtsendungen auf dem bestmöglichen Weg.

Anna Kulbatzki liebt derartige Herausforderungen - "und gute Ergebnisse zu erzielen". Dabei hilft ihr ihre Zielstrebigkeit, "mit einem gesunden Maß an Ehrgeiz" (Silkenbeumer). Beides hat sie schon als Schülerin an den Tag gelegt, denn "Leistungsbereitschaft ist wichtig". Natürlich möchte sie Karriere machen, "aber ich mache auch etwas dafür": Nach der Ausbildung hat die 22-Jährige ein Abendstudium an der Fachhochschule für Ökonomie und Management begonnen.

Sich hohe Ziele stecken, ist die eine Maxime der jungen Frau, "auf dem Teppich bleiben" die andere. Auch darum schreibt sie ihrem Arbeitgeber einen großen Anteil an ihrem persönlichen Erfolg zu: "Anerkennung zu bekommen ist ein wesentlicher Punkt." Die hat sie bei ihrem Arbeitgeber bekommen - und eine Ausbildung, die sie als "gute Grundlage für meine weitere Karriere" betrachtet.

Ein Geheimnis ihres Erfolges ist auch, dass Anna Kulbatzki sich Irrtümer eingestehen und ihre Grenzen einschätzen kann: Schon in der zwölften Klasse hatte sie verschiedene Praktika gemacht ("auch in den Ferien").

Nach einem Praktikum bei einer Unternehmensberatung hat sie gemerkt, "dass das nichts für mich ist". Ganz anders erging es ihr nach einem weiteren Praktikum in einer Spedition, "da wusste ich, was ich machen wollte".

Wie richtig sie mit ihrer Entscheidung lag, beweist die "einmalige Leistung", die sie nach den Worten ihres Ausbildungsleiters vollbracht hat. Denn obwohl Rhenus derzeit insgesamt 574 junge Menschen ausbildet (davon 40 in Hilden), konnte noch kein Auszubildender des Unternehmens eine derartige Auszeichnung einfahren.

Selbst in der Rethmann-Gruppe, von der Rhenus vor zehn Jahren übernommen wurde, mit ihren aktuell 1246 Auszubildenden ist dieser Erfolg einmalig.