Bau der Feuerwache verzögert sich
Frühestens im Herbst kann die Wache gebaut werden, denn sie muss jetzt neu ausgeschrieben werden.
Monheim Die Oranienburger Straße. Dort steht Monheims Feuerwache. Die ist alt und zu klein. Ein Architekturbüro aus Siegen hat eine schicke neue entworfen. Die ist größer und moderner und soll dafür sorgen, dass Monheims Feuerwehr effektiver arbeiten kann — zur Sicherheit der Bevölkerung. Das Investitionsvolumen: etwa 18 Millionen Euro plus Ausstattung (drei Millionen). Mit dem Bau hätte es in diesen Wochen losgehen sollen. Aber da gibt es offensichtlich Schwierigkeiten.
Wenn eine Stadt etwas bauen will, dann muss sie das Projekt ausschreiben. In diesem Fall europaweit. Unternehmer bewerben sich und reichen Angebote ein. Dann wird geprüft und der Auftrag vergeben. Im Fall der Feuerwehr sollte all das längst abgeschlossen sein, ist es aber nicht. Das Problem: Angebote sind offenbar nicht so, wie sie sein sollten.
Michael Lobe, Bereichsleiter des Gebäude- und Liegenschaftsmanagements bei der Stadt Monheim, sagt: „Im laufenden Vergabeverfahren gab es kein zuschlagfähiges Angebot.“ Kein Zuschlag bedeutet kein Baustart. Und jetzt? „Wird ein neues Verfahren vorbereitet, anschließend wird neu ausgeschrieben“, sagt Lobe. Wenn dann alles glatt läuft, könnte der Bau der neuen Wache im Herbst starten. Bauzeit ab dann: drei Jahre. Gebaut wird in zwei Abschnitten. In den ersten 18 Monaten wird der hintere neue Teil gebaut, innerhalb der zweiten 18 Monate wird dann die alte Wache abgerissen und der vordere Teil gebaut. Los geht es mit dem Bau der Tiefgarage. Die Autos müssen vom angrenzenden Parkplatz runter, auch der Parkplatz neben der jetzigen Wache wird bebaut. In Ausschüssen der Städte hört man immer wieder, dass Kommunen Aufträge zu vergeben haben und dann aber niemanden finden, der die Arbeiten übernimmt. Solche Fälle kennt auch Lobe. Allerdings, sagt er, gehe es da um Aufträge in einer anderen Liga. Sie heißen im Verwaltungsdeutsch beschränkte Ausschreibungen und gehen bis 50 000 Euro. Bewerber seien dann Handwerksbetriebe aus der Region — und die klagen über das Vergabe-Verfahren. Ausschreibungen erforderten zu viel Bürokratie, sagt Kreishandwerksmeister Thomas Grünendahl. Auch sei die Vergabe wie eine Lotterie. Man wisse nicht, zu welchen Preis andere Handwerker bieten — und auch nicht, ob sich der ganze Aufwand mit der Ausschreibung, der ja neben dem Tagesgeschäft läuft, überhaupt lohnen wird, sagte Grünendahl.
Bei national agierenden Unternehmen sei das aber anders, sagt Lobe. „Die haben eigene Kalkulationsabteilungen und sind diese Verfahren absolut gewohnt.“ Und wie optimistisch ist die Stadt, dass die neue Ausschreibungsrunde mit einer Vergabe endet? „Schon sehr“, sagt Lobe. „Firmen fragen schon, wann die neue Ausschreibung rausgeht.“ Woran es gelegen hat, dass es in der vorigen Runde nicht geklappt hat, möchte Lobe mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht sagen. Möglich sein könnten zum Beispiel auch formale Fehler.