Konzept zur Vermittlung in Monheim „Erleben von Kunst steht im Mittelpunkt“
<irwordspace style="word-spacing -005625025em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Monheim</irglyphscale></irwordspace> · Ninja Walbers stellte den Politikern im Kulturausschuss die Arbeit vor und gab Ausblicke auf 2025. Der Kunstvermittlung stehen dafür 40.000 Euro zur Verfügung. Das sagen die Politiker.
Die Bronzeskulpturen „Points of View“ von Tony Cragg vor dem Monheimer Tor, Jeppe Heins „Playground“ am Eierplatz oder die „Leda“ des Künstlers Markus Lüpertz an der Rheinpromenade gehören in die Reihe der hochkarätigen Kunstobjekte in Monheim. Sie stehen an vielen zentralen Orten im Stadtgebiet. Elf an der Zahl sind seit 2017 aufgestellt worden. Die Kunstvermittlung möchte den Monheimern diese Werke im öffentlichen Raum zugänglich machen und hat dafür verschiedene Formate entwickelt. Sie ist ein Bereich der städtischen Kunstschule. Kunstwissenschaftlerin Ninja Walbers, die seit zwei Jahren im Team der Kunstschule arbeitet, stellte den Politikern im Kulturausschuss das Konzept vor.
Die Mitarbeitenden möchten den Menschen aller Altersgruppen Kunst vermitteln und mit ihnen „auf Augenhöhe ins Gespräch kommen“, sagte Walbers. „Kunst ist für die Menschen da“, lautet ihr Credo. Deshalb sollen alle Bevölkerungsgruppen angesprochen und mitgenommen werden. Dafür habe man verschiedene Formate ausgearbeitet. Beispielsweise die monatlichen Führungen am Freitag gezielt für Senioren. Zu wechselnden Kunstwerken gehe es entweder zu Fuß, mit dem Linienbus oder dem autonomen Bus. An Bewohner der Seniorenheime richte sich ein 2024 entwickeltes Angebot zusammen mit einem Monguide und dem Inklusionsbüro. Die Teilnehmer werden mit dem Bus abgeholt und erfahren in eineinhalb Stunden Spannendes über ein Werk und dazu passende Stadtgeschichten.
Spezielle Rundgänge für Mütter mit Babys oder für Familien gibt es ebenfalls. Die Kunstschule lade auch zu Gesprächen mit Künstlern ein. Bekannte Größen wie beispielseise Thomas Stricker (Geysir) oder Mischa Kuball (Cube) hätten sich schon den Fragen der Zuhörer gestellt. Mit Workshops und Kunstvermittlungen in den Schulen gehe man gezielt auf die Jüngeren zu. Alle Angebote seien niederschwellig und kostenfrei.
Ninja Walbers betonte: „Im Fokus steht das Erleben von Kunst.“ Sie verbinde den Betrachter mit anderen und mit der Kunst selber. Das Ziel sei neben der Wissensvermittlung und der Anregung darüber nachzuenken, „eine eigene Haltung zur Kunst zu entwickeln“.
Die Kunstschule habe auch einen Bildungsauftrag und plane deshalb den Ausbau der Freizeit, Schul- und Bildungsangebote. Einige Kooperationspartner wie beispielsweise das Otto-Hahn-Gymnasium, das Diakoniezentrum, die Grundschule Im Pfingsterfeld und die katholische Kirche seien schon mit im Boot. Ein Projekt ist der Sommerferienworkshop „Freiräume. Kunst spielerisch entdecken und gestalten“, der 2025 für Kinder im Grundschulalter stattfinden werde. Langfristig möchte das Team Formate für Kitas entwickeln, um bereits den Kleinsten Kunst näher zu bringen. Um neue Zielgruppen zu erreichen, will die Kunstvermittlung außerdem mit „Outreach-Maßnahmen“ auf öffentliche Plätze gehen, um Menschen anzusprechen, die aus eigenem Antrieb nicht in die Kunstschule kommen. Gedacht sei an mobile Angebote für Frauen und Kinder.
Die Werke lokaler Künstler sollen ebenfalls in die Angebotspalette integriert werden. Das hätten sich die Teilnehmer der Kunstführungen ausdrücklich gewünscht, berichtete Ninja Walbers. Insgesamt beträgt das Jahresbudget 2025 der Kunstvermittlung 40 000 Euro.
Für das Konzept gab es durchgehend Zustimmung von den Fraktionen. Jörg Schwenzfeier-Brohm (Grüne) sagte: „Viel besser geht es nicht. Das ist gut investiertes Geld.“ Das Konzept habe seine Fraktion überzeugt. Michael Nagy (CDU) lobte das „tolle Konzept, das über alle Generationen greift“. Er merkte aber an, bei der derzeit schwierigen Haushaltslage seien 40 000 Euro „viel Geld“. Stefanie Rohm (SPD) hat selber schon an den Führungen teilgenommen und meinte, sie stehe „voll hinter dem Konzept“. Sie schlug vor, „zukünftig ein kleines Entgelt“ zu nehmen.
Joana Matika (Peto) argumentierte, mit der Ausgabe investiere man in die Bildungsarbeit, fördere die Kompetenz von Kindern und Jugendlichen und hole Senioren aus der Einsamkeit. Deshalb dürfe man nicht nur die finanzielle Seite betrachten.