In Monheim Konzert gegen den Krieg

<irwordspace style="word-spacing -005625025em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Monheim </irglyphscale></irwordspace> · Vor drei Jahren begann der Krieg in der Ukraine. Am 24. Februar, dem Jahrestags des russischen Einmarsches, spielt das Kiewer Symphonie Orchester ein programmatisches Konzert, das sich diesem Ereignis musikalisch zwischen Krieg und Hoffnung nähert.

Im Sommer vergangenen Jahres dirigierte Oksana Lyniv die Kiewer Symphoniker bei einem Konzert im Rahmen der Wiener Festwochen.

Foto: Monheimer Kulturweke/Andrea Humer

(Red) Am 24. Februar jährt sich der Kriegsbeginn in der Ukraine zum dritten Mal. Über die vergangenen drei Jahre hat er Zerstörung, Gewalt, Angst und viele Tote gebracht. Ganz gezielt richtet sich der Krieg auch gegen die ukrainische Kultur und Identität. Das Kiewer Symphonie Orchester – kultureller Botschafter der Ukraine – das seit August 2024 zu den Monheimer Kulturwerken gehört, spielt am Jahrestag, Montag, 24. Februar, um 19:30 Uhr in der Aula am Berliner Ring ein programmatisches Konzert, das sich diesem einschneidenden Ereignis musikalisch zwischen Krieg und Hoffnung nähert. Dabei wird erstmals die Dirigentin Oksana Lyniv in Monheim ein Konzert leiten.

Die gerade erst zum „Principal Guest Conductor“ ernannte Lyniv hat sich aktuell als eine der dynamischsten und weltweit gefragtesten Dirigentinnen etabliert. Sie ist derzeit Generalmusikdirektorin des Teatro Comunale di Bologna und damit die erste Frau an der Spitze eines italienischen Opernorchesters. Im Jahr 2021 eröffnete sie ebenfalls als erste Dirigentin die Bayreuther Festspiele.

Es war und ist immer der Anspruch von Komponisten, das Zeitgeschehen in ihrer Musik zu reflektieren. Das Programm des Konzerts präsentiert gleich eine Reihe aktuellster ukrainischer Kompositionen, die mit Werken unbestrittener musikalischer Humanisten konfrontiert werden. So verarbeitet der ukrainische Komponist Evgeni Orkin in seinen „Five Interrupted Lullabies“ (Deutsche Erstaufführung) den Tod von fünf Kleinkindern, die bei einem Raketenangriff im März 2024 in Odessa ums Leben kamen. Ebenfalls von Orkin stammt das „Requiem für einen Dichter“ für Bariton und Orchester, das die letzten Stunden des Soldaten und Literaten Maxim Krivtsov erzählt, der am Tag der Veröffentlichung seines ersten Buchs im Januar 2023 bei einem Angriff an der Front fiel.

Eintrittskarten gibt es zum Preis ab 15 Euro online oder an der Kasse

Viktoria Poleva fasste die unendlichen Gräuel und Kriegsverbrechen in der nahe Kiew gelegenen Stadt Butscha im Jahr 2022 mit ihrem „Bucha. Lacrimosa“ für Violine und Orchester in Töne. Als Deutsche Erstaufführung wird die „Klage des Dornbuschs“ von Yuri Laniuk für Sopran und Orchester zu hören sein, ein imaginäres Selbstgespräch der Pflanze, die weiß, dass seine Zweige auf das Haupt Jesu gelegt werden sollen und damit zur Dornenkrone werden.

Gleichermaßen als hoffnungsvoller Kontrast stehen neben den neuen Werken klassische Kompositionen voller Zuversicht. Wolfgang Amadeus Mozarts Motette „Ave verum corpus“ ist ein Musterbeispiel für die unmittelbare Wirkung von Musik: ein Stück, das mit wenigen Takten eine Aura des Friedens verströmt. Anders als der Titel es erwarten lässt, beschließt Ludwig van Beethovens Ouvertüre zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ das Konzert. In dieser äußerst symbolischen Komposition klingt die Gewalt politischer Unterdrückung an. Die Ideen von Freiheit und Selbstbestimmung gewinnen die Oberhand. Mit Freudenklängen feiert die Ouvertüre am Schluss den Sieg über die Tyrannei.

„Die Tragödie des Krieges liegt darin, dass er keine einzelnen Helden hervorhebt, sondern wie eine Naturkatastrophe über alle hereinbricht – auf jede Familie. Er betrifft Soldaten, Männer, Brüder, Frauen, Kleinkinder, Künstler und Dichter, die nie wieder neue Werke schaffen können, ebenso wie die Jugend, der ihre Zukunft geraubt wurde“, sagt Oksana Lyniv zur Bedeutung des Konzerts: „Mit dem Programm dieses Konzerts möchten wir die erschütternden Geschichten erzählen und der unzähligen Opfer gedenken, die durch die russische Invasion ihr Leben verloren haben. Krieg ist die Antithese zur Menschlichkeit. Deshalb müssen wir gemeinsam mit allen internationalen Partnern unsere vereinten Kräfte einsetzen, um einen gerechten Frieden für eine demokratische und souveräne Ukraine zu erreichen.“

Neben dem Kiewer Symphonie Orchester unter der Leitung von Oksana Lyniv wirken die Solisten Andrii Murza (Violine), Andrii Bondarenko (Bariton) sowie Olha Diadiv (Sopran) mit.

Eintrittskarten zum Preis ab 15 Euro sind im Vorverkauf sowohl online unter www.monheimer-kulturwerke.de, im Kultur- und Tourismuscenter der Monheimer Kulturwerke oder an der Abendkasse erhältlich.