Langenfeld: Blinklichter auf großer Reise

Die Jugend-Theatergruppe entführt ihr Publikum im neuen Stück zu den Sternen.

Langenfeld. Das Textbuch in der Hand, die Sätze im Kopf - und los geht’s. Vier Jugendliche üben eine Szene. Die Dialoge sind noch ein wenig holprig, hier und da fehlen Wörter, aber man kann sie schon erahnen - die Geschichte, die von den Blinklichtern im November präsentiert wird.

Regisseurin Elisabeth Schafheutle gibt kurze Anweisungen, wie Teile besser betont und Gesten ausdrucksstärker werden können. Die jungen Schauspieler geben sich leise Tipps, wenn jemand den Faden verliert. Die 41Mitglieder der Theatergruppe sind mittendrin in den Proben. Seit dem Ende der Sommerferien studieren sie, in vier Kursen aufgeteilt, das neue Stück "Die Reise zur Sonne und zum Mond".

Einmal in der Woche treffen sie sich für jeweils eineinhalb Stunden. Der Text muss auf eigene Faust zu Hause gelernt werden. "Das ist nicht immer leicht mit der Schule und anderen Hobbys zu vereinbaren", sagt Schafheutle. "Aber ich bin immer wieder überrascht, wie diszipliniert alle sind. Selbst die Jüngsten mit gerade mal zehn Jahren sind unheimlich engagiert."

Viele der Schauspieler sind schon lange dabei und stehen Jahr für Jahr auf der Bühne. "Der Applaus ist ein tolles Gefühl", sagt Theresa Kals. Die 17-Jährige spielt in dem Stück, das die Regisseurin aus Märchen einer tschechischen Autorin zusammengesetzt hat, den Vogel, der die Hauptrolle Jaromil begleitet. "Die Blinklichter sind mein Lieblingshobby. Da nimmt man den Stress kurz vor der Premiere gerne in Kauf."

Und die Arbeit mit den Jüngeren? Macht der Altersunterschied es nicht schwer? "Ach, die Kleinen sind einfach süß. Und die machen das schon richtig professionell", sagt Theresa.

Professionalität ist das Ziel der Blinklichter. "Und das schaffen wir nur durch die Unterstützung der Stadt", sagt Elisabeth Schafheutle dankbar. Sie übernimmt die Mietkosten der Stadthalle für die Aufführungen und stellt den Probenraum zur Verfügung.

Das Team will Stücke aufführen, die alle Erwartungen übertreffen. Deshalb setzen die Blinklichter auf fachmännische Unterstützung: Eine Gewandmeisterin kreiert die Kostüme, die von den Eltern dann geschneidert werden, und eine Musikpädagogin studiert mit den jungen Leuten Lieder ein. Bei der Aufführung kommt dann sogar technisches Equipment zum Zuge, Kopfmikrofone etwa, wie es sonst beim Musical benutzt wird.

Schließlich soll alles perfekt sein für den einen Moment, wenn es richtig kribbelt im Bauch: "Dann, wenn man den ersten Schritt auf die Bühne setzt und vor 500 Zuschauern spricht", sagt Constantin Hochkeppel, der die Hauptrolle spielt. "Dafür nimmt man alles in Kauf."