Monheim: Hilfe für kleine Gärtner gesucht
Gartenprojekte an allen Monheimer Grundschulen – das ist der Traum von Gerd Hantschke. In drei Einrichtungen ist er bereits aktiv. Mit Verstärkung wäre mehr möglich.
Monheim. "Mit freiwilligen Rentnern ist es möglich, das Projekt in allen Grundschulen anzubieten. Das wäre natürlich große klasse", träumt Gerd Hantschke. Der 68-Jährige spricht von einem Gartenprojekt, das bereits an der Alexander-von-Humboldt-, der Astrid-Lindgren-Schule und der Schule am Lerchenweg angeboten - und von ihm alleine geleitet wird.
Einmal in der Woche können jeweils sechs bis zwölf Schüler bei der Garten-AG mitmachen. "Die Kinder werden nicht nur beschäftigt und entwickeln das Interesse für Natur, sondern sollen die Pflanzen kennen lernen - vom Säen bis zum Essen", erläutert Hantschke, auch der Referent für Natur- und Gewässerschutz bei den Monheimer Angelfreunden, das Konzept.
Die Kinder sind von der AG begeistert. Kaum hat Constantin (8) den Garten erreicht, ist er verschwunden - um mit einem Strahlen auf dem Gesicht zurückzukehren: "Der Spinat ist schon ein bisschen gewachsen! Den haben wir erst letzte Woche gepflanzt."
Auch Hantschke freut sich: "Vor den Herbstferien kochen wir gemeinsam. Es ist toll zu sehen, mit welchem Engagement die Kinder dabei sind und dann ihre selbst gesäten Pflanzen kleinschneiden und mit großem Appetit essen", meint er.
Am Samstag haben die zehn Astrid-Lindgren-Schüler viel vor. "Ich brauche drei Freiwillige, die den Kübel mit Stiefmütterchen bepflanzen - für den Tag der Offenen Tür am Wochenende." Sofort hat Hantschke zehn Helfer. Doch auch an anderen Stellen wird nach kurzer Zeit eifrig gearbeitet.
Drei Jungen ernten die restlichen Tomaten und harken das Feld, die vier Mädchen sind mit Gießkanne und Gartenschlauch am Werk. Mittlerweile sind die Kinder zu richtigen Garten-Experten geworden. Sie wissen um die Nützlichkeit von Regenwürmern, erkennen viele Pflanzen- und Vogelarten und sehen sofort, was auf den Kompost gehört und was nicht.
"Wir nehmen an einem großen Wettbewerb teil", verrät Ehrenamtler Hantschke. Unter dem Titel "Vom Kompost zum Kürbis" will der Kreis Mettmann den größten Kürbis finden und dabei auf die Nützlichkeit des Komposts, den idealen Wachstumsort für Kürbisse, aufmerksam machen.
Dazu wurden in allen Klassen Kisten aufgestellt, in denen nun der Kompost gesammelt wird. "Wir arbeiten hier ohne künstlichen Dünger, die Kinder sollen sehen, wie wichtig es ist, Müll zu trennen."
In den nächsten Wochen wird bei einem Wiegetermin der schwerste Kürbis aus dem Kreis Mettmann gesucht. Rund 3.500 Kinder nehmen am diesjährigen Wettbewerb teil. Die Schüler zeigen sich siegesgewiss. "Mit unserem Kürbis gewinnen wir", grinst Constantin und zeigt auf ein wirklich großes Exemplar in der Nähe des Komposts.
Hantschke ist mit dem bisherigen Erfolg bereits völlig zufrieden. "Wir haben vergangenes Jahr den Umweltpreis für unsere Philosophie hier gewonnen", erläutert er. "Viele Familien haben keinen Garten zu Hause, einige kennen noch nicht einmal eine Zwiebel. Das soll sich hier ändern", ist der aktive Rentner von dem Konzept überzeugt.
"Auch im Winter beschäftigen wir uns mit dem Garten - machen Theorie, gucken Filme oder malen Blumen aus", erzählt er, "Im Sommer sind wir dann hier draußen und arbeiten. Dann müssen die Schüler auch in den Pausen nach den Pflanzen sehen und sie gießen. Das klappt eigentlich ganz gut."
Schade sei wirklich, dass es das Projekt bis jetzt nur an drei Grundschulen gebe. Hantschke würde sich über mehr Aktivität auf Seiten der Stadt freuen. Oder über Ehrenamtliche, die Freude daran haben, den Kindern die Natur näher zu bringen.