Ergebnis Europawahl CDU und FDP zufrieden – Sorgen wegen AfD-Zuwachs

Langenfeld/Monheim · Während die CDU und die FDP über den Ausgang der Europawahl freuten, zeigten sich SPD und Grüne sehr enttäuscht. Die AfD konnte zulegen, andere Parteien blicken daher mit Sorgen auf den Zuwachs der rechten Parteien.

  Die Hochrechnungen analysierte Eduard Meyer (M.) für die Monheimer FDP. Die Liberalen freuten sich über den erneuten Einzug Körner.

Die Hochrechnungen analysierte Eduard Meyer (M.) für die Monheimer FDP. Die Liberalen freuten sich über den erneuten Einzug Körner.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die CDU ist aus der Europawahl 2024 als klare Gewinnerin hervorgegangen. In Langenfeld kam die Partei auf 33,6 Prozent, in Monheim auf 30,0 Prozent. Das ist eine Verbesserung zur Europawahl vor fünf Jahren um fast zwei Prozent. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Wählerinnen und Wähler haben deutlich gegen die aktuelle Politik von SPD und Grünen votiert“, resümierte Markus Gronauer, CDU-Fraktionsvorsitzender in Monheim: Auch die Langenfelder CDU-Kollegen freuten sich über das gute Ergebnis. Thomas Kirbisch, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, lobte das Bündnis für Demokratie, das mit seinem Einsatz dafür gesorgt habe, dass die AfD nur viertstärkste Kraft in Langenfeld geworden ist.

Dabei fällt das Ergebnis nicht so rosig aus, wenn es mit der Landtagswahl 2022 verglichen wird. Da kam die CDU in Langenfeld auf 40,8 Prozent und in Monheim auf 37,3 Prozent. Im Hinblick auf die Kommunalwahlen und die Bundestagswahl im kommenden Jahr muss viel investiert werden, wenn die Ampel im Bund abgelöst werden soll.

Hängende Köpfe gab es bei der SPD, die in Langenfeld auf 14,2 Prozent und in Monheim auf 16,8 Prozent kam. „Das Ergebnis ist für uns sehr enttäuschend“, meinte Sascha Vilz, Vorsitzender der SPD Langenfeld. Die Partei des Bundeskanzlers Olaf Scholz verlor in Langenfeld 1,1 Prozent und in Monheim 1,9 Prozent an Zustimmung. Das ist ein Minus von 7,1 Prozent in Langenfeld und 9,1 Prozent in Monheim im Vergleich zur Landtagswahl vor zwei Jahren. Trotzdem geben sich die Sozialdemokraten kämpferisch. „Auch wenn wir eine bittere Schlappe einstecken mussten, blicke ich positiv ins Jahr 2025. Dann stehen die Kommunalwahlen sowie die Bundestagswahl an“, sagte Marc Nasemann, stellvertretender Vorsitzender der SPD Langenfeld: „Wir wollen bei der Kommunalwahl für unsere Themen werben. Für die Bundestagswahl müssen wir es schaffen, die guten und wichtigen Themen der SPD in der Ampelkoalition an die Wählerinnen und Wähler zu vermitteln.“

Noch schwerer fiel die Schlappe bei den Grünen aus, die im Vergleich zur Europawahl vor fünf Jahren rund zehn Prozent in beiden Städten einbüßten. In Langenfeld stehen 13,4 Prozent zu Buche und in Monheim 12,3 Prozent. „Das Ergebnis kann uns nicht zufriedenstellen. Wir kamen von einem Rekordergebnis, es war uns klar, dass es schwer werden würde, dieses Ergebnis wieder zu erreichen. Wir werden uns nun die Zeit nehmen, um zu analysieren, warum wir mit unseren Positionen nicht durchdringen konnten“, erklärte Ophelia Nick, Bundestagsabgeordnete der Grünen für den Kreis Mettmann.

Verbesserung der FDP im Vergleich zur letzten Europawahl

Die 51-Jährige war vor allem bestürzt über das Abschneiden der AfD: „Ich bin schockiert, dass so viele Stimmen an die äußerste Rechte gegangen sind.“

Die AfD ist nach der CDU Gewinnerin der Europawahl 2024. Trotz der Querelen und Skandale in den vergangenen Wochen legte die Partei zu. In Langenfeld erreichte sie 11,0 Prozent (2019: 7,6 Prozent) und in Monheim 12,4 Prozent (2019: 9,6 Prozent).

Zufriedene Gesichter gab es bei der FDP. Zum einen darüber, dass Moritz Körner wieder ins Europäische Parlament eingezogen ist, zum anderen, dass die vorhergesagten Verluste sich nicht eingestellt haben. Ganz im Gegenteil, denn in Langenfeld kamen die Liberalen auf 9,3 Prozent und in Monheim auf 7,3 Prozent. Das ist in beiden Städten im Vergleich zur Europawahl 2019 eine Verbesserung. „Dabei dürfte sich bezahlt gemacht haben, dass wir uns klar zu Europa bekannt haben, ohne die Probleme klein zu reden“, so Dr. Mirko Bange, Vorsitzender FDP Langenfeld. „Mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann haben wir eine starke Persönlichkeit mit klarer Meinung ins Rennen geschickt und auf die richtigen Lösungen für Europa gesetzt. Das haben uns die Wählerinnen und Wähler zumindest in Teilen bestätigt“, sagte der Monheimer FDP-Generalsekretär Martin Brand. Besorgt zeigte sich Eduard Meyer, Vorsitzender der FDP Monheim, über das Abschneiden der AfD.

Überraschend gut schnitt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ab. In Langenfeld verbuchte die Partei 3,9 Prozent und in Monheim 5,0 Prozent. Dabei dürfte die neue Partei auch von abgewanderten Wählern der Linken profitiert haben. Die Linke kam in Langenfeld nur auf 1,5 Prozent und in Monheim auf 2,0 Prozent. Ebenso freuten sich Volt und die Tierschutzpartei über ihre guten Ergebnisse. In Langenfeld stimmten 3,3 Prozent für Volt und 2,0 Prozent für die Tierschutzpartei. In Monheim kam Volt auf 2,8 Prozent, die Tierschutzpartei auf 2,1 Prozent.

Positiv ist auf jeden Fall die Wahlbeteiligung, die in beiden Städten angestiegen ist. In Langenfeld lag sie bei 68 Prozent (2019: 66 Prozent) und in Monheim bei 61 Prozent (2019: 60 Prozent).