Langenfeld: Richtlinien sind zu schwammig

Hauptausschuss entscheidet am 26. Juni über die Ausschüttung. Die Stadt empfiehlt, von 49 Anträgen 14 abzulehnen.

Langenfeld. Mit dem dreistufigen Steuersenkungspaket erhalten Bürger und Firmen als Gesellschafter des Unternehmens Stadt bereits eine Dividende fürs sparsame Haushalten und die gute Wirtschaftsförderung des fast schuldenfreien Langenfelds. Ab dem 3. Oktober, dem 60. Stadtgeburtstag, sollen auch Vereine und Institutionen Jahr für Jahr von der guten Finanzlage ihrer Stadt profitieren: Erstmals können rund 166 000 Euro aus dem "Gesellschaftsfonds" ausgeschüttet werden.

Allerdings: haben bis zum Stichtag 30. Juni schon 49 Vereine ihr Stück vom Kuchen für Projekte auf den Gebieten Jugend, Soziales, Familie, Schule und Sport beantragt. Diese Wünsche summieren sich auf mehr als 290 000 Euro. Der Haupt- und Finanzausschuss entscheidet am 26. August (18 Uhr, Rathaus, Saal 187), wer zum Zuge kommt und wer nicht.

Dafür müssen die Förderrichtlinien präzisiert werden. "Beim Beschluss im Februar wurde bewusst auf enge Formulierungen verzichtet, um keinem Verein die Tür vor der Nase zuzuschlagen", sagt Beigeordnete Marion Prell. Der Spielraum fürs Ideensammeln führte allerdings in der Praxis zu vielen Irritationen bei den Antragstellern. Prells Referent Thomas Wedell, der die Förderanträge entgegennimmt, musste unzählige Nachfragen beantworten oder das Gespräch suchen, um Unklarheiten auszuräumen.

Die Verwaltung schlägt als K.o-.-Kriterien vor: Kulturelle Projekte sind nicht förderfähig, weil diese Zuwendungen aus der Sparkassen-Stiftung erhalten können. Maximal 80 Prozent der Kosten können bezuschusst werden.

Die Förderung wird auf maximal zehn Prozent der Gesamtausschüttung begrenzt. Keine Unterstützung erhalten städtische Einrichtungen, da Schulen und Tagesstätten Haushaltsmittel beantragen können. Grundsätzlich keine Förderung gibt es für laufende Betriebs- und Personalkosten. Jubiläen sind nur in 25-Jahr-Schritten zuschussfähig.

Auf dieser Basis wird die Ablehnung von 14Anträgen empfohlen. Darunter sind auch die beiden teuersten Wünsche: Weder für die Tiertherapie im Heilpädagogischen Kindergarten des Kreises Mettmann am Leipziger Weg, noch für die Sydney-Reise der Weltjugendtagsgruppe sollen je 30 000 Euro fließen. Auch das Individualtraining fürs Badminton-Ass Björn Joppien (FC Langenfeld), will die Stadt nicht mit 10 800 Euro unterstützen.