Mohnheim: Platz fürs Eltern-Kind-Center

Jugendamt und Awo bieten ab Ende Oktober einen neuen Treff und Beratung auf dem Eierplatz an. Für das Pilotprojekt fließen 700 000 Euro aus einer NRW-Stiftung.

Monheim. Wer in diesen Tagen über den Eierplatz schlendert, dem fällt auf, dass an der Ecke zur Frohnstraße eifrig renoviert wird. Jahrelang stand die Immobilie, in der früher einmal ein Lokal war, leer. Sollte man nun doch noch eine Wiedergeburt erleben? Nicht ganz: Denn Gastronomie wird es nur noch am Rande geben.

Aber Geburt kommt der Sache schon sehr nahe. Denn auf über 130 Quadratmetern entsteht dort ein Eltern-Kind-Center. Es handelt sich um ein gemeinsames Pilotprojekt von Stadt und Awo Niederrhein, dass zunächst auf drei Jahre angelegt ist. Aus dem Topf der NRW-Stiftung Wohlfahrtspflege fließen dafür nicht weniger als 700 000 Euro.

Einmal mehr heißt das Zauberwort, das den Tresor öffnet, Mo.Ki - Monheim für Kinder. Koordiniert von Inge Nowak vom städtischen Jugendamt wird auf dem Eierplatz die nächste Stufe für die Förderung des Nachwuchses eingeleitet: Begleitung bereits in der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren. Denn bisher griff Mo.Ki erst im Kindergarten. Die Lücke wird gefüllt.

"Die Stadt Dormagen sorgt für Schlagzeilen, weil sie für junge Familien ein Begrüßungspaket hat. Wir gehen viel weiter: Die Familien werden von uns, so sie es wollen, komplett begleitet", betont Jugendamtsleiterin Annette Berg. Bürgermeister Thomas Dünchheims Vision von "Monheim - Hauptstadt der Kinder" lässt grüßen.

Ein offener Treff soll es werden. In einem Café-Bereich kann geschwatzt werden. Eine Hebamme und zwei Sozialarbeiterinnen geben täglich Hilfestellungen. Eröffnet wird spätestens Ende Oktober.

Abgesehen davon, dass bei der Miete das Management des Rathaus-Centers I mit Matthias Ulrich an der Spitze Awo und Jugendamt entgegengekommen ist, hat der Standort noch einen ganz entscheidenden anderen Vorteil: Bei zentraler Lage sind in direkter Nachbarschaft auch das Gesundheitsamt, eine Frauenarzt-Praxis und der Kinderschutzbund.

"Wir wollen die Bildungschancen erhöhen. Und Förderung fängt nicht erst im Kindergarten an", ist für Berg bei dem Angebot aber die ganze Familie die Zielgruppe. "Wir wollen auch die Eltern fit machen. Das geschulte Personal kann mit Sicherheit viele Tipps geben."

Eingebettet ist das Ganze in das Projekt Mo.Ki Baby. Für den neuen Treff allerdings gibt es noch keinen Namen. Bis Mitte Oktober sollen Vorschläge gemacht werden.