Monheim: Erholung pur vor der Haustür

Menschen: Die Gleichstellungsbeauftragte Gisela Herforth lebt seit 1983 in Monheim. Die 56-jährige schätzt die Naherholung vom Wald bis zum Rhein und Haus Bürgel.

Monheim. Der Kniprather Wald, das Rheinufer und die Baumberger Aue, das sind einige der Orte, die immer ganz oben auf der Liste stehen sollten, wenn es in Monheim um Naherholung geht. Je nach Jahreszeit laden sie mit ihren Besonderheiten ein, ein Stück Freizeit hier zu verbringen.

Zum Beispiel im Knippes. "Ein Stück Natur mit Erholung pur" - so könnte man für ihn werben. Und das gibt es direkt vor unserer Haustür. Wem nach Ruhe, Erholung, Alleinsein oder nach richtig langen Spaziergängen zumute ist, sollte sich auf den Weg in den Knippes machen.

Besonders schön ist er im Herbst. Dann nämlich, wenn das Laub seiner Bäume in allen Farben leuchtet, sich die Sonne durch das lichter gewordene Blätterdach stiehlt, wenn das Moos ganz üppig ist und vor Feuchtigkeit trieft.

Dann, wenn der ganze Wald nach Moder und Pilzen riecht, dann empfiehlt es sich, so oft es geht, dort spazieren zu gehen und den Herbstwald in vollen Zügen zu genießen.

Ganz anders, aber genau so schön ist es unten am Rheinufer, besonders im Hochsommer. In den Dünen entlang des Rheins ein Stückweit hinterm Baumberger Campingplatz in Richtung Urdenbach, nahe am Anleger.

An einem späten Sommernachmittag hier irgendwo auf einem großen, warmen Stein am Ufer zu sitzen, Schiffe zu beobachten und dabei Geräusche und Gerüche von tuckernden Dieselmotoren, plätscherndem Wasser und sirrenden Insekten wahrzunehmen - und wenn’s dann noch so drückend heiß ist, dass die Luft flimmert - dann ist dieses Stückchen Monheim wie Urlaub an der Ostsee.

Denn fast alles ist da, was dafür typisch wäre: Wasser, Wind und Wellen, Sand und Dünen, laue Lüftchen, schattige Plätzchen, schöne Steine und Muscheln zum Sammeln. Tutende Schiffe, kleine Kanus und hin und wieder von irgendwoher aus der Nähe oder Ferne Stimmen, Lachen oder Gebell. Wer braucht bei dieser Szenerie noch Grömitz?

Wieder ganz anders, aber ebenso reizvoll ist das Gebiet rund um Haus Bürgel. Hier ist es besonders im Frühling toll, weil ringsum alles so richtig schön satt grünt und blüht. Diejenigen, die sich auch nur ein wenig für unsere heimische Pflanzenwelt interessieren, sollten sich jetzt links mit dem Hund und rechts mit dem alten Pflanzenbestimmungsbuch wappnen und in Richtung Bürgel losmarschieren.

Von Baumberg aus kommend am Campingplatz vorbei, hier rechts durch den Wald und dann an der Pferdekoppel entlang, so erreicht man Bürgel von seiner Rückseite her. Überall hier und auf dem Weg dorthin finden sich Kräuter und Gräser. Viele, wie Beinwell, Lerchensporn, Giersch oder Huflattich sind noch aus der Schule bekannt. Andere, seltenere Pflanzen so gut wie unbekannt.

Jetzt kommt es zum Einsatz, das schlaue Pflanzenbuch. Und mit seiner Hilfe lassen sich bald Name, Herkunft und Familie von weniger bekannten Pflanzen bestimmen. Auf solch floraler Entdeckungsreise das Gebiet rund um Haus Bürgel erkunden, zu Fuß oder mit dem Rad, es lohnt sich und das nicht nur einmal, sondern immer wieder und zu jeder Jahreszeit - in meinen Monheim.