Alte Pumpstation Haan: „Wie ein Schweizer Käse“
Die Erschließung des Baugeländes für Wohnhäuser kostet 100000Euro mehr, der Zeitplan soll aber eingehalten werden.
Haan. "Das Gelände ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse", kommentiert Horst Masanek das Geschehen auf der Baustelle rings um die Alte Pumpstation. Was der Vorstandssprecher des Mettmanner Bauvereins (MBV) damit meint, ist schnell gesagt: Unterirdische Kanalsysteme und Stollen laufen kreuz und quer durchs Gelände. Dazu kommen Stromleitungen und Versorgungsschächte. Für Überraschungen sorgten auch Überreste eines alten Kühlturmes und große Wasserbehälter, die zutage gefördert wurden.
"Wir haben hier jede Woche eine neue Wundertüte geöffnet", bringt MBV-Bauleiter Christoph Erven die Probleme an der Düsseldorfer Straße auf den Punkt. Mehrere 10000 Kubikmeter Aushub wurden so auf dem Gelände immer hin und her bewegt. Ein Großteil wurde recycelt und an Ort und Stelle wieder verbaut. Aufgrund der schwierigen Grundstücksverhältnisse ist das Reihenhausvorhaben zu einer Großbaustelle geworden, mit der die unterschiedlichsten Sachverständigen und Gutachter beschäftigt sind. Auf insgesamt 100000 Euro belaufen sich derzeit die Mehrkosten, die durch die Schwierigkeiten bei der Erschließung des Baugeländes entstanden sind. Allerdings, so Erven, seien keinerlei schwierige Altlasten gefunden worden.
Trotz der zahlreichen Überraschungen liegt das Projekt "Wohnpark Alte Pumpstation" gut in der Zeit. Nach dem Baubeginn im Frühjahr wird am kommenden Samstag im ersten Bauabschnitt Richtfest gefeiert. Die ersten sechs der dort entstehenden Häuser haben dann einen Dachstuhl. Sie sollen im März 2008 bezugsfertig sein. Insgesamt werden auf dem 14781Quadratmeter großen Gelände 36 Wohneinheiten entstehen, sieben Häuser sind bereits verkauft. Die Preise liegen zwischen 197000 und 300000 Euro.
"Das Gelände ruft danach, genutzt zu werden", erörtert Masanek die Beweggründe des MBV, an der Düsseldorfer Straße insgesamt 10 Millionen Euro zu investieren. Vor allem die gute Verkehrsanbindung und die Innenstadtnähe seien ausschlaggebend dafür gewesen, dort einen Wohnpark zu planen. Bereits vor drei Jahren hatte der Bauverein Verhandlungen mit den Wuppertaler Stadtwerken als Grundstückseigentümer geführt. Nach zwei weiteren Jahren war der Vertrag unter Dach und Fach. Nachdem der Rat zum Jahresbeginn dem Bebauungsplan zugestimmt hatte, rollten im März die ersten Bagger an.
Richtfest Am kommenden Samstag findet auf dem Gelände der Alten Pumpstation das Richtfest und ein Tag der offenen Tür statt. Von 11 bis 15 Uhr können sich interessierte Bürger über den Stand der Dinge informieren. Eventuelle Kaufinteressenten bekommen einen Einblick in die Planungen. Die Vermarktung der insgesamt 36 Wohneinheiten ist bereits angelaufen.