Das lange Warten auf ein Denkmal
Der Entwurf für das Königshof-Denkmal schlummert in der Schublade der Aulen Mettmanner. Sie wollten es der Stadt schenken. Will die es gar nicht haben?
Mettmann. Warten, warten, warten. Und zwischendurch Briefe schreiben. Das ist in etwa die Legende, wenn es um das Denkmal geht, das die Aulen seit sechs Jahren der Stadt schenken möchten. Vor Monaten wurde kommunalpolitisch diskutiert. Aber nur, weil SPD und CDU lieber Kunst statt Kirschen am Königshofplatz haben wollten. Nun ist es wieder still geworden um die „Essbare Stadt“ - und offenbar wird derzeit die Kunstdebatte nicht mehr gebraucht.
Friedel Liesenkloß, Aule Mettmanner
Jedenfalls könnte man diesen Eindruck bekommen, wenn man mit Friedel Liesenkloß über eben jenes Denkmal spricht, von dem er immer noch nicht weiß, ob es politisch gewollt ist. „Wir haben jetzt nochmals einen Brief an die Verwaltung und die Fraktionen geschickt. Wir wollen endlich eine Entscheidung“, äußert der Aulenchef sein Unverständnis.
Noch vor Wochen schien es so, als sei man an den Ideen der Aulen durchaus interessiert. Man wolle sie unbedingt einbinden in die kreativen Planungen am Königshofplatz, war in etlichen politischen Statements zu lesen. Üblicherweise fühlen sich derart Angesprochene „gebauchpinselt“. Für Friedel Liesenkloß gilt das nicht: „Ein Ideenwettbewerb, bei dem wir einfach nur gefragt werden sollen, funktioniert mit uns nicht“, spricht er über die seitens der Politik geäußerte Absichtserklärung, für die Gestaltung der Grünflächen im Umfeld der „chinesischen Treppe“ einen Wettbewerb auszurufen. Dabei sollten die Auen ein Wörtchen mitzureden haben — aber eben auch nicht mehr.
Als politische Manövriermasse will man sich bei der Heimatvereinigung nicht missbrauchen lassen. Zu tief sitzt die Enttäuschung über die jahrelange Hängepartie in Sachen „Königshofdenkmal“. Mehr als 10.000 Euro hat man bereits ausgegeben, um ein Modell erstellen zu lassen und die Planung den aufkeimenden Einwänden anzupassen. Kleiner, offener, andere Farbgestaltung: Immer wieder musste die Künstlerin Elke Tenderich-Veit Hand anlegen an ihrem Entwurf. „Wir waren offen für Alternativen“, stellt Friedel Liesenkloß klar, dass man keineswegs auf den ursprünglichen Vorstellungen beharrt habe.
„Uns wurde immer nur gesagt, so geht es nicht“, spricht er über das, was ihm aus Verwaltung, Fachausschüssen und den Fraktionen zugetragen worden sei. Erst habe man die Planungen abwarten sollen, dann sollten die Mettmanner den Platz beleben — und irgendwann war all das geschehen und es ging immer noch nichts. Einem Außenstehenden könnte sich der Eindruck aufdrängen, als wolle man hier etwas einfach nur „aussitzen“ in der Hoffnung, dass sich die Sache irgendwann von selbst erledigt. Das jedoch scheint mit den Aulen nicht zu funktionieren, dort will man eine klare Ansage. Ja oder nein — oder endlich mal ernstzunehmende Gespräche über dass, was man am Entwurf noch ändern sollte und könnte.