Was die 450 Zuschauer erwartete, war eine Hommage an den 1930 in Georgia geborenen Musiker, dessen Karriere über 50 Jahre andauerte. Von seinen ersten Erfolgen im Showgeschäft erzählte die 15-köpfige Truppe von Musikern und Schauspielern um den Ray Charles-Darsteller Ron William.

Von der Begegnung mit seiner zweiten Frau Be, großen Verkaufserfolgen und Tourneen werden die Sonnenseiten im Leben des Ausnahmemusikers gewürdigt, ohne die Schattenseiten zu vernachlässigen. Auch die langjährige Drogensucht und seine Affären werden erwähnt.

Die Rolle des Soulstars füllt der ehemalige GI und Radiosprecher Ron Williams gut aus. Die unsicheren Bewegungen des blinden Musikers sitzen ebenso wie berühmten Posen und der hinter der dunklen Brille immer leicht gen Himmel gerichtete Blick und das ekstatisch verzerrte Gesicht beim Musizieren am Klavier.

Und die Musik war es dann auch, die das Publikum in der Stadthalle völlig begeisterte. "Das ist mal etwas ganz anderes", schwärmte Marlis Szynczewski begeistert. Seit zwei Jahren hat die Haanerin ein Abonnement und schätzt das Angebot in Erkrath sehr. "Nach den ganzen Strapazen mit den Banken und dem Geld leben die Leute richtig auf", meinte ihre gut gelaunte Begleiterin aus Hochdahl.

Von den ersten Hits wie "What’d I say" und "Mess around" über die späteren Klassiker wie "Unchain my heart" und "Hit the road jack" feierte, klatschte und sang das Publikum mit. Am Ende wollen die Erkrather Ray Charles gar nicht mehr von der Bühne lassen. Erst nach zwei Zugaben darf er die Sonnenbrille abnehmen und sich augenzwinkernd in Ron Williams zurückverwandeln.