Erkrath: Schülerbandfestival begeistert 200 Besucher

Bandfestival: 200 Besucher würdigen den Abend als eines der wenigen Angebote für Jugendliche.

Erkrath. "Wir haben hier technisch alles rausgeholt, was geht", sagt Marc Walter. Und das war eine ganze Menge. Der Erkrather Jungunternehmer war vor sechs Jahren selbst im ersten Jugendrat dabei. Mittlerweile hat er die Firma "Technicx" gegründet und am Samstag auf Pose Marré dafür gesorgt, dass die fünf Bands beim 2. Erkrather Schülerbandfestival musikalisch bestens in Szene gesetzt wurden.

Das Ambiente stimmte jedenfalls, und eins war ziemlich schnell klar: Pose Marré ist die perfekte Location für Konzerte. "Das finden auch die Jugendlichen", weiß Jugendreferent Werner Meier, der die Veranstaltung gemeinsam mit dem Jugendrat ermöglicht hat.

Hinter den Kulissen ging´s jedenfalls zu wie bei den Profis. Von schwarzen Vorhängen verhüllt, hatten die Musiker von "Storehead", "Voicemail", "Cored", "Never been so far" und "The Black Jack´s" ihre Backstage-Zonen eingerichtet. Vor der Bühne warteten die Fanclubs auf den Auftritt ihrer Band, der für manche der Nachwuchsmusiker der erste vor Publikum war.

Mehr als 200 Zuhörer heizten den Bands ordentlich ein. Die meisten waren gekommen, weil irgendwer irgendwen aus irgendeiner Band kannte. So wie Patrick Graf, dem der Weg aus Düsseldorf nicht zu weit war, um eine der Bands zu hören, von der er durch einen Freund erfahren hatte.

Normalerweise geht der Pilgerstrom der Jugendlichen an Wochenenden eher in die andere Richtung. "Wir fahren meistens nach Düsseldorf", sagten Andrea Siebert (19) und Alexandra Schäfer (18). Am liebsten machen es sich die beiden Erkratherinnen dort in einer Cocktail-Bar gemütlich. Zur Happy-hour, versteht sich, damit es nicht zu teuer wird. Beim Schülerband-Festival waren sie zum ersten Mal.

"Wir würden aber öfters kommen, wenn hier mehr davon stattfinden würde. Für drei Euro Eintritt ist das auch ein preiswerter und schöner Abend", so beide. Auch Elia (13) und der 14-jährige Alexander langweilen sich am Wochenende. Schlafen, rumhängen, am PC sitzen: das ist das Samstagsprogramm der Jungs, die allerdings auch in einer Band spielen.

Bislang proben sie noch im Musikraum ihrer Schule, das soll sich aber bald ändern. "Im nächsten Jahr läuft das hier", kündigten sie schon mal ihren Auftritt bei der vielleicht dritten Auflage des Festivals an. Vom Jugendrat hatten die beiden bisher noch nichts gehört, aber dass der solche Events auf die Beine stellt, finden sie toll.

"In Erkrath ist ja nicht so viel los, und wir wollen ein paar Alternativen bieten", sagt Anna Wojcik vom Jugendrat. Bei den Jugendlichen scheint sie damit auf offene Ohren zu stoßen.

Übrigens hatten sich auch einige ältere Semester auf Pose Marré eingefunden, um bei den Nachwuchskünstlern reinzuhören. "Man kann natürlich nicht erwarten, dass die Jungs wie Pink Floyd spielen. Aber ich hab mir schon ein paar Schulkonzerte angehört und die waren immer gut", befand der 53-jährige Karlheinz Hill. Diesmal war er allerdings gekommen, weil sein Sohn Simon bei "Storehead" am Schlagzeug sitzt.