Gymnasium Hochdahl: Unterricht mit Blasen und Streichen
Zum kommenden Schuljahr soll die erste Musikklasse gebildet werden. Das zweijährige Projekt wird zusammen mit der Jugendmusikschule gestaltet, Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
Hochdahl. Am Gymnasium im Schulzentrum an der Rankestraße liegen 120 Anmeldungen für das Schuljahr 2007/2008 vor. Die fünfte Jahrgangsstufe wird vierzügig starten. Ein Zug soll nun für die Dauer der ersten zwei Schuljahre als so genannte Musikklasse eingerichtet werden - wenn sich 30 Kinder und ihre Eltern verbindlich zur Teilnahme entscheiden.
"Wir konnten während der Anmeldungsfristen noch nicht über das Angebot informieren", erklärte Schulleiter Dieter Smolka jetzt. "Wir wollten zunächst alle Verhandlungen führen und alle Voraussetzungen schaffen." In Kooperation mit vier Dozenten der Jugendmusikschule werden Alexander Nitsche und Susanne Krabbe aus dem Kollegium der Schule das zweijährige Projekt gestalten.
Erste Erfahrungen mit der zugrunde liegenden Lehrmethode des Amerikaners Paul Rolland haben die beiden bereits in der Streicherklasse gemacht, die im Schuljahr 2005/2006 startete, aber nur ein Jahr lief. Ein Resultat der damaligen Erfahrungen ist das Angebot, neben einer größeren Streicher- auch eine kleine, etwa zehnköpfige Blechbläsergruppe zu bilden. Nach dem Prinzip "Lernen durch Handeln" werden alle Kinder jeweils als Gruppe gemeinsam ein Instrument spielen lernen und dabei musikalisches Grundwissen erwerben.
Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Im Gegenteil. Kann ein Kind bereits eines der angebotenen Instrumente spielen, muss es sich für den Unterricht ein anderes aussuchen. Nitsche: "Alle sollen miteinander ganz von vorne beginnen." Die Anmeldung ist für zwei Jahre verbindlich. Von den Eltern wird pro Schuljahr eine Gebühr von 270 Euro (22,50 Euro/Monat) erhoben.
Dabei handelt es sich laut Musikschulleiter Guido Mallwitz bereits um einen mehrfach subventionierten Preis. "Der Unterricht der Jugendmusikschule wird generell zu 50 Prozent von der Stadt finanziert." Für Härtefälle stellt Dieter Smolka weitere Fördermöglichkeiten in Aussicht. "An der Gebühr sollte eine Teilnahme auf keinen Fall scheitern."
Dies sind laut Musiklehrerin Susanne Krabbe die Vorteile einer Musikklasse für die Kinder: die methodische und gefühlsmäßige Begegnung mit Musik, die den Kindern bis dahin unbekannt ist, der musikalische "Spracherwerb" wie das Lesen von Noten, die Hörerziehung - und das Erlernen eines Instruments.
Wissenschaftlich sei belegt, dass Musikklassen die soziale Kompetenz und Teamfähigkeit steigern und die Kinder ausgeglichener seien. Krabbes Fazit: "Musik macht nicht nur schlau - wer schlau ist, nimmt auch teil."