Haan: Bücherei - Umbau verzögert sich
Die Planungen laufen auf Hochtouren, nur mit den eigentlichen Bauarbeiten wurde noch nicht begonnen. Die Stadt verhandelt mit den Eigentümern der Immobilie.
Haan. Der Zeitplan wird immer enger. Im April kommenden Jahres - so hatte es das städtische Gebäudemanagement geplant - soll die sanierte, umgebaute und erweiterte Stadtbücherei eröffnen. Doch bislang wurde mit den baulichen Veränderungen nicht begonnen. Die Räume am Neuen Markt 17 sind seit Mitte August geschlossen, die Vorbereitungen für den Umbau und die Beschaffung der neuen Medien und des neuen Mobiliarslaufen auf Hochtouren.
"Wir planen, bestellen und kaufen", sagt Büchereileiterin Gabriele Schnabel. Gleichzeitig müssen sie und ihre Mitarbeiter ein Vielzahl von Ausleihen und Rückgaben bearbeiten. "Es kommen genauso viele Kunden wie vor der Schließung", sagt sie. Nur den Baubeginn konnte sie bislang nicht vermelden.
"Wir können noch nicht umbauen, weil wir von Seiten der Eigentümergemeinschaft noch keine endgültige Zustimmung haben", sagte Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements, auf WZ-Nachfrage. Das Thema werde am Dienstag im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung besprochen. "Wir tun alles, um einen möglichen Baubeginn vorzubereiten", sagte sie.
Zur Erinnerung: Der Stadt gehört nicht das gesamte Gebäude, in dem Bibliothek untergebracht ist. Dementsprechend muss sie Maßnahmen mit den anderen Eigentümern der Immobilie abstimmen. Warum bislang keine abschließende einvernehmliche Lösung gefunden wurde, wollte Ute Eden am Montag nicht sagen. "Ich möchte die Diskussion im Stadtrat abwarten", sagte sie.
Die Verzögerung bei der baulichen Umsetzung der Sanierung halten Gabriele Schnabel und ihr Team aber nicht davon ab, neben der Fortsetzung des Ausleihbetriebs in der Kinderbücherei und der Stadtteilbücherei in Gruiten sowie den Planungen für die neue Bücherei, immer wieder neue Aktionen zu organisieren.
An der bundesweiten Bibliothekswoche unter dem Motto "Deutschland liest - Treffpunkt Bibliothek" beteiligt sich die Haaner Einrichtung mit zwei Veranstaltungen. Am kommenden Freitag beginnt der Nachmittag unter dem Motto "Leselust und Bastelspaß". Vorlesepatinnen der Stadtbücherei tragen Kindern "Käpt’n Knitterbart" von Cornelia Funke vor, anschließend wird gebastelt. Weil die Räume der Kinderbücherei lediglich Platz für maximal acht Kinder bieten, bittet die Büchereileiterin um Anmeldung der Kinder (siehe Kasten)
Um 16.30Uhr beginnt der Vorlesetag für Kinder und Erwachsene. Bis 20 Uhr, oder auch länger, lesen Vorlesepaten, Mitglieder des Freundeskreises der Stadtbücherei und Kinder spannende, gruselige und lustige Geschichten aus ihren Lieblingsbüchern vor.
Am Freitag, 13. November, steht der Abend in der Bücherei unter dem Motto "Von Elfen, Nixen, Geisterwesen...". Der Gruitener Oliver Richters musiziert, singt und rezitiert auf Einladung der Stadtbücherei aus seinem erfolgreichen Literaturprogramm Prosatexte, Balladen und Lieder. "Ich will auch ein paar Haaner Sagen vortragen", sagt Richters und kündigt Geschichten vom "Teufelshund der Walder Straße" und der "Hexe vom Jaberg" an.
"Wir werden nicht so viel Platz wie sonst haben, aber wir wollen die Veranstaltungen trotzdem machen", sagt Gabriele Schnabel.
Über mangelndes Interesse an dem aktuell eingeschränkten Medienangebot in Haan kann sie nicht klagen. "Wir wissen nicht, ob wir ,Hurra’ schreien sollen oder nicht", sagt sie. Denn vor allem Kinder und Familien kommen nach wie vor in die Bücherei. "Wir müssen uns bemühen, immer Nachschub zu bekommen. Viele der Nutzer fragen nach dem aktuellen Angebot, nach Beststellern oder Weltliteratur, die gerade verfilmt wird", sagt Schnabel. "Da ist es gut, dass wir noch über das Angebot in Gruiten verfügen und von dort Bücher holen können." Denn der Großteil der Medien stapelt sich gut verpackt in 650 Umzugskartons in den Räumen des ehemaligen Bauhofs neben der Feuerwache.