Mettmann: Knallfrösche spielen eine zauberhafte Geschichte
Die Mettmanner Theatertruppe führt wieder eine Geschichte von Cornelia Funke auf.
Mettmann. Ihr Alltag und ihre Arbeit sind von Träumen und Fantasie durchdrungen, hat die Kinderbuchautorin Cornelia Funke einmal in einem Interview gesagt. Diese Träume und Fantasien hat sie in wundervolle Geschichten verpackt. Eine dieser Geschichten, "Hinter verzauberten Fenstern", bringt die Mettmanner Theatertruppe "Die Knallfrösche" in drei Wochen auf die Bühne der Neandertalhalle. Die Proben für das zweite Funke-Stück nach "Drachenreiter" laufen seit Monaten.
Für das 30 Personen starke Ensemble ist die heiße Phase angebrochen. Die Probenarbeit wurde von der Otfried-Preußler-Schule auf die Bühne der Stadthalle verlegt. Die 17Jahre alte Realschülerin Gizem Gümüs spielt die Julia und hat in ihrem zweiten Jahr bei den Knallfröschen gleich eine Hauptrolle bekommen. "Ich mach’ das total gern, weil das Theater eine ganz andere Welt als die reale ist. Es beruhigt mich, wenn ich in die Theaterwelt eintauche." Die verzauberten Fenster findet sie spannend und schön.
Zur Geschichte: Als die neunjährige Julia nicht wie ihr Bruder einen mit Schokolade gefüllten Adventskalender bekommt, ist sie sauer. Sie hat einen aus Papier bekommen, in dem hinter jedem Türchen nur Bilder sind. Doch schon bald entdeckt das Mädchen hinter den Türchen eine fantastische Welt, in der es Heinzelmännchen, Elfen, einen Riesen, Prinz Harry (Simon Schmidt) und den Erfinder Jakobus Jammernich (Ingo Grenzstein) kennenlernt. Der verrät Julia, dass es in der Kalenderwelt viele verfallene und verlassene Kalenderhäuser gibt, da die Kinder Schokoladenkalender viel lieber mögen. Bei einem Besuch des Königs (Hagen Lietz) begegnet sie Leo, dem Lügner (Carlo Jonas), dessen Plan es ist, noch mehr Schokoladenhäuser zu bauen. Aber Jakobus fasst einen Plan und sie machen sich gemeinsam auf, um Leo das Handwerk zu legen. Ingo Grenzstein: "Es ist eine zauberhafte, spannende Adventsgeschichte für Jung und Alt."
Auf der Suche nach einem neuen Stück bot sich das Funke-Stück an, weil Regisseurin Helga Höptner immer bemüht ist, für alle Ensemblemitglieder eine Rolle zu finden. "Aber natürlich werden die Stücke auch ein bisschen geändert, um es zur Besetzung passend zu machen", sagt Silke Schneider-Köchling, die bei den Knallfröschen die Pressearbeit erledigt und aufgrund der Geburt ihres Töchterchens Mia zurzeit auf der Bühne ein weniger kürzer (auf-) tritt.
Mit zwölf Jahren ist Mareike von Mauschwitz das jüngste Mitglied und steht mit ihren Eltern Bernd und Uta von Mauschwitz mit auf der Bühne. Christa Peczynsky (66) ist eine der ältesten Akteurinnen der Knallfrösche. Sie ist Gründungsmitglied der Theatergruppe, die vor mehr als 20 Jahren ihr erstes Stück aufführte.
Eine große Rolle hat Ole Schimmelpennig. Für seinen Auftritt als Riese hat er sich Stelzen geliehen, mit denen er es auf der Bühne auf 2,60 Meter bringt. "Geübt hab’ ich das erste Mal auf einem Garagenhof. Ich hab’ mich an der Dachrinne festgehalten."
Die Kulissen und Kostüme werden von Mitgliedern der Schauspieltruppe gebaut und geschneidert. Musikschullehrer Lebrecht Heidenreich schreibt einmal mehr die Musik für das Stück, das er mit einem kleinen Ensemble live während der Aufführungen spielen wird. Die Tänzerinnen der ME-Sport-Formation "Sweetest Temptations" machen ebenfalls mit.