Hochdahl: Müllalarm rund ums Bürgerhaus

Ein WZ-Leser kritisiert den Zustand der Grünanlagen. Die Stadt kennt die Missstände – fühlt sich jedoch hilflos.

Hochdahl. Karl-Heinz Kerber macht seinem Ärger am Lesertelefon der WZ Luft: "Da sieht es saumäßig aus", sagt er und beschreibt die Grünanlagen, in die Spaziergänger wie er von der Brücke vom Bürgerhaus zum Hochdahler Markt blicken. "Da liegen Papier und Getränkedosen bis runter zum Supermarkt. Alles ist verdreckt", schimpft er.

Dabei befinden sich gar nicht alle Flächen, deren Zustand Kerber als derart verdreckt beschreibt, im Besitz der Stadt. "Da handelt es sich teilweise auch um privates Gelände", sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. Und dort sei die Stadt nun mal nicht zuständig. Er meint die Fläche links zwischen Bürgerhaus und Markt. "Ein Teil davon gehört allerdings ebenso der Stadt wie der Grünzug auf der rechten Seite", sagt Heffungs.

Zweimal im Jahr würden die Mitarbeiter einer von der Stadt beauftragten Firma während der Wintermonate den Müll aus den jeweiligen Grünanlagen, Beeten und Büschen holen - Zigarettenschachteln, Plastiktüten und vieles mehr.

Und Heffungs weiß, dass diese Pflegegänge längst nicht ausreichen, dass die Müllbeseitigung eine Sisyphusarbeit ist. "Das ist für meine Leute ganz schön frustrierend", sagt er, denn wenn sie morgens allen Unrat beseitigt haben, können sie abends wieder von vorne beginnen. "Wir schmeißen den Müll ja nicht selbst hin", sagt er mit einem gewissen Sarkasmus in der Stimme und appelliert an die Bürger, ihren Müll doch zum Beispiel einfach im Papierkorb zu entsorgen.

In Frühling, Sommer und Herbst werde der achtlos weggeworfene Abfall im Rahmen der Grünpflege aus den Anlagen gefischt. Auch das übernehme ein von der Stadt beauftragtes Unternehmen. "Größere Sachen, wie zum Beispiel Sperrmüll, holen wir in Abstimmung mit der Abfallberatung ab", sagt Heffungs. Denn es werde auch immer versucht, den Verursacher ausfindig zu machen. Gelingt das nicht, bezahlt die Stadt die Entsorgung.

Insgesamt gibt Erkrath mehr als 500.000 Euro jährlich für die Grünflächenpflege (Rückschnitt und andere Arbeiten) im Stadtgebiet aus. Davon gehen allein 300.000 Euro an das Jahresvertragsunternehmen der Stadt, das die jeweils zwei Pflegegänge in den Anlagen übernimmt.