Menschen in Mettmann: Dichter mit eigenem Maßstab

Der Mettmanner Bernd Jacobs hat sein neues Werk veröffentlicht – mit zum Teil provokanten Gedichten.

Mettmann. Er hat seine eigenen Maßstäbe und will sich nicht so recht in ein vorgefertigtes Bild reinpressen - und vor allen Dingen nicht verbiegen lassen, wenn es um seine Literatur geht. Deshalb kann er es auch nicht leiden, wenn er in die Ecke "Heimatdichter" gedrängt wird. "Das bin ich auf keinen Fall", sagt er. Auch die Bezeichnung Lyriker behagt ihm nicht. "Lyrik ist Liebesdichterei", ist er der Meinung.

Jacobs: Eine Mischung aus Dichter und Provokateur

Doch was ist Bernd Jacobs dann? Ist er ein einfacher Schreiber, ein Dichter oder vielleicht ein Provokateur? Am wahrscheinlichsten ist er eine Mischung aus allem. Denn beim Lesen seiner Werke - insgesamt sieben hat er bis jetzt veröffentlicht - schreibt er über Alltagsszenen, Nachrichten aus den Medien und über andere bekannte Schriftsteller wie Charles Bukowski, der sich morgens um neun Uhr schon dem Alkoholrausch hingibt. "Ich lasse mich inspirieren von dem, was ich in meiner Umwelt und in den Medien wahrnehme", erzählt Jacobs. Eine Sache ist für ihn dabei besonders auffällig. "Die Menschen neigen dazu, sich selbst als Maß der Dinge zu sehen. Das finde ich nicht richtig." Dann würden Menschen dazu neigen, andere zu verurteilen - "kein schöner Zug", findet Jacobs. Mit dem Schreiben hat er vor 30 Jahren angefangen. Wie es dazu gekommen ist, kann der 73-Jährige heute nicht mehr sagen. "Es ist mir vielleicht gottgegeben, dass ich gerne mit Worten spiele", sagt er. Schon in der Schule habe er gerne Aufsätze geschrieben. Doch sein Beruf, den er später ausübte, hatte wenig mit Sprache zu tun. Jacobs arbeite unter anderem im Kalkwerk als Baggerführer. Doch geschrieben habe er immer, sagt er. In seinem Zimmer sind die Beweise: Manuskripte und Akten stehen in Regalen, und an der Wand hängen Gedichte von ihm. Und es werden neue hinzukommen. Zurzeit überarbeitet Jacobs alte Werke, um sie neu aufzulegen. "Und dann habe ich noch einen ganzen Ordner voll Material, das ich zu einem neuen Gedichtband verarbeiten will ", sagt der Dichter mit seinem eigenen Maßstab.