Erkrath: Das Ende der Gemütlichkeit in Hochdahl

Am 24. April ist Schluss im Arcaden-Café. Damit sind die Zeiten von Kaffee und Kuchen in Hochdahl vorbei.

Hochdahl. Antikes Mobiliar, gemütliche Plüschsessel und eine Gastgeberin, die viele ihrer Kunden namentlich begrüßt. Acht Jahre lang bot das Arcaden-Café eine lauschige Atmosphäre, um in Ruhe Kaffee, Kuchen und andere Leckereien zu genießen. Doch damit ist jetzt Schluss.

Am 24. April schließt Inhaberin Karin Hammermann ihr Café. "Seit der Einführung des Nichtrauchergesetzes bleiben viele Kunden weg, die klar sagen, dass zum Kaffee einfach auch eine Zigarette gehört", beklagt sich Hammermann über mangelnde Kundschaft in jüngster Zeit.

Dies sei jedoch nicht der einzige Grund, der sie dazu bewogen habe, ihr Café aufzugeben und wieder eine Boutique zu führen, wie sie es bereits vor der Café-Eröffnung 25 Jahre lang getan hatte. "Im Café hatte ich eine 70-Stunden-Woche, die Boutique kann ich mit halbem Zeitaufwand führen", meint die 61-Jährige.

Für die Räumlichkeiten an der Schildsheider Straße 63 müsse sie im Gegensatz zu den Hochdahl-Arcaden auch keine Miete zahlen, da sie ihr selbst gehören. "Mein Ehemann freut sich, wenn ich mehr zuhause bin", fügt sie schmunzelnd hinzu.

Weniger groß ist die Freude hingegen bei ihren Gästen. "Hätte ich früher gewusst, dass hier bald zugemacht wird, wäre ich noch viel öfter gekommen", meint eine Stammkundin. "Dies hier war das einzige richtige Café in Hochdahl, ansonsten gibt es ja nur noch Eisdielen", sagt sie. "Dort ist die Atmosphäre unpersönlicher, es sitzt sich ungemütlicher, und den großartigen Kuchen gibt es auch nicht."

Mit dieser Meinung steht sie nicht alleine da: "Wir bedauern die Schließung sehr", sagt Detmar von Foerster. Der Vorsitzende des MGV Hochdahl spricht damit für andere Sänger des Chores, die jeden Donnerstag an ihrem Stammtisch Platz genommen haben. "Es macht einen besserern Eindruck, morgens in ein Café statt in eine Kneipe zu gehen." In Zukunft werde die Geselligkeit wohl im Markt-Café gepflegt. Ein vollwertiger Ersatz sei das jedoch nicht.

Aus Hochdahl verschwinden werden jedoch nicht nur die köstlichen Torten - bis zum 24. April will Karin Hammermann auch die Einrichtung und den antiken Zierrat verkauft haben, die den Charakter des Arcaden-Cafés maßgeblich prägten.

Für die Räumlichkeiten hat sich übrigens bisher noch kein Nachmieter gefunden - das Arcaden-Café hinterlässt vorerst eine klaffende Lücke.