Mettmann: Kein Geld für kaputte Straßen
Weil die Stadt seit vielen Jahren notorisch klamm ist, konnte sie die Löcher im Asphalt nur provisorisch stopfen. Die Folgen: die Schäden werden von Jahr zu Jahr größer.
Mettmann. Nicht nur durch die kalten Temperaturen der letzten Maitage fühlen sich die Mettmanner an den langen, kalten Winter erinnert. Auch auf den Straßen lässt der Winter grüßen - in Form von unzähligen Schlaglöchern. Die ersten Flicken, mit denen die Löcher nach der langen Frostperiode gestopft wurden, sind teilweise schon wieder aufgebrochen.
Eine Grundsanierung der städtischen Straßen geht in die Millionen, ist in einem Bericht der Verwaltung nachzulesen, der über die Auswirkungen des letzten Winters auf den Straßenzustand informiert und am Mittwoch, 19. Mai (17 Uhr, Rathaus), im Ausschuss für Bauen und wirtschaftliche Betriebe vorgestellt wird.
Die Zahl der Frostaufbrüche liegt nach diesem Winter um rund 20Prozent über der des Winters 2008/2009. Weil die Stadt schon seit Jahren kein Geld mehr hat, um Straßenschäden zu beheben, konnten sie nur provisorisch ausgebessert werden - mit gravierenden Folgen. Die Schäden werden nach jedem Winter größer und größer. Davon besonders betroffen sind die Peckhauser Straße zwischen Düsseldorfer- und Spessartstraße sowie der Gruitener Weg zwischen Einmündung Mozartstraße und Zufahrt Hof Korres.
Während laut Tiefbauamt bei der Oberfläche der Peckhauser Straße nur eine vollständige Sanierung der Fahrbahndecke sinnvoll ist, werden beim Gruitener Weg "mangels ausreichender Haushaltsmittel die vorhandenen überwiegend punktuellen Aufbrüche in kleineren Einzelmaßnahmen saniert", heißt es in dem Bericht. Auch die Peckhauser Straße kann nur in einem Teilbereich grundsaniert werden. Der gesamte Straßenabschnitt zwischen Düsseldorfer- und Spessartstraße würde rund 230000Euro kosten. Die Stadt hat dafür aber nur 175000 Euro im Haushalt.
Da selbst für dringend notwendige Straßenbaumaßnahmen kein Geld in der Stadtkasse ist, wird die Fachverwaltung für die Straßenunterhaltung zunächst keine weiteren Mittel beantragen. Sie schließt aber nicht aus, dass eine Nachforderung im Laufe des Jahres erfolgen wird.
Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec spricht sich dafür aus, löchrige Straßen künftig nicht mehr provisorisch zu flicken, sondern umfangreich zu sanieren. Ansonsten würden die Schäden auf den Straßen von Jahr zu Jahr größer. "Fahrbahndecken sollten in der Regel alle 15 Jahre, spätestens aber, wenn Risse sichtbar werden, erneuert werden", heißt es in dem Bericht weiter. Sobald auch nur in Teilbereichen Feuchtigkeit in die Decke eindringe, bestehe die Gefahr, dass auch die darunterliegenden Schichten beschädigt werden. Wenn Schlaglöcher bereits entstanden seien, liege bereits eine Schädigung der tiefer liegenden Schichten vor. Geschorec: "Bei Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte ist es erheblich klüger, etwa alle 15 Jahre die Fahrbahndeckenschicht großflächig zu erneuern, anstatt diese nötigen Sanierungen immer wieder hinauszuzögern."