Mettmann: Kein Kind bleibt auf der Strecke

Kinderschutzbund: Verein hat seine Angebote intensiviert und fast 11 000 Arbeitsstunden erbracht.

Mettmann. "Wenn bei der Jugendhilfe gespart wird, haben wir nachher umso mehr Kinder und Jugendliche auf der Straße stehen", sagt die Geschäftsführerin des Mettmanner Kinderschutzbundes (KSB), Sylvia Nelskamp-El Mohammed.

Auch wenn der Ortsverein nach wie vor durch kommunale Mittel unterstützt wird, sei es unumgänglich, den Blick auf die Konsequenzen der Einsparungen im Jugendhilfebereich zu richten. Denn dort werde neben der familiären Erziehung langfristig der Grundstein dafür gelegt, in welche Richtung sich die Lebensläufe von Kindern und Jugendlichen entwickeln.

Wie eng besonders die schulische Entwicklung mit einer intensiven Förderung verbunden ist, machte Ortsvereinsvorsitzende Barbara Schulenburg in ihrem Rechenschaftsbericht anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung deutlich.

Von den 68 in der Hausaufgabenbetreuung geförderten Kindern wurden im vergangenen Jahr 67 in die nächste Klasse versetzt. 18 Kinder wechselten in die fünfte Klasse einer weiterführenden Schule, davon neun mit Empfehlung für die Realschule, sechs für die Hauptschule und zwei mit einer Gymnasiumsempfehlung. "Mit der entsprechenden Unterstützung bleibt kein Kind auf der Strecke. Auch die Integration von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund kann so gelingen", meint Sylvia Nelskamp-El Mohammed.

Über 90 Prozent der vom Kinderschutzbund betreuten Kinder haben einen Migrationshintergrund, der weitaus größte Teil stammt aus türkischen Familien. Wichtig sei daher, neben dem schulischen Bereich auch den familiären, sozialen und kulturellen Hintergrund der Kinder in die Arbeit des KSB einzubeziehen.

Nahezu 11000 Arbeitsstunden hat der Kinderschutzbund Mettmann in 2007 erbracht, ein Drittel davon ehrenamtlich. "Wir sind stolz auf unsere Ehrenamtler und dankbar für ihr verlässliches Engagement", sagte Barbara Schulenburg. Im Vergleich zum Vorjahr habe es kaum inhaltliche Veränderungen, dafür aber eine Intensivierung der bereits bestehenden Angebote gegeben. Neben der Hausaufgabenbetreuung organisierte der KSB zahlreiche Gruppen- und Ferienangebote für Kinder, Elternabende und Deutschkurse für Frauen mit Migrationshintergrund.

Vor dem Hintergrund der Unregelmäßigkeiten bei Unicef war es dem Vorstand des KSB zudem ein Anliegen, anlässlich der Jahreshauptversammlung auf die Verwendung der finanziellen Mittel hinzuweisen. Aufgrund einer positiven Entwicklung im Spendenbereich und durch eine sparsame Haushaltsführung konnte in 2007 ein Überschuss von 23 000 Euro erwirtschaftet werden. Die Planung für das Jahr 2008 sieht demzufolge vor, damit die Stundenzahl des sozialpädagogischen Dienstes in der städtischen Notunterkunft Danziger Straße aufzustocken.