Polizeieinsatz in Ratingen Polizei schießt auf Messerstecher
Ratingen · Bei einer Auseinandersetzung in einer Gaststätte wurde ein Mann schwer verletzt. Die Polizei konnte den Täter nur durch Schüsse stoppen.
Die Erstmeldung der Polizei gab es am späten Mittwochabend: Wegen einer Auseinandersetzung wurde die Polizei gegen 19.50 Uhr zur Bahnstraße gerufen. Im erweiterten Bereich des Ratinger Brauhauses wurde ein 81 Jahre alter Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Als Einsatzkräfte am Tatort ankamen, versuchten sie, den Täter zu stoppen und schossen auf ihn, wie die Polizei mitteilte. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Sowohl das Opfer als auch der mutmaßliche Täter wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Anlass für den Angriff war noch unklar.
„Trotz Androhung der Schussabgabe hat der Mann von der Bedrohung nicht abgesehen“, schilderte Diane Dulischewski von der Kreispolizei den Verlauf. Am Tag danach gestaltete sich die Erkenntnislage weiterhin recht diffus. Fest steht nach Angaben eines Sprechers des Düsseldorfer Polizeipräsidiums, das die Ermittlungen übernommen hat, dass der gesundheitliche Zustand des 81-Jährigen mittlerweile stabil sei. Der mutmaßliche Täter schwebt nicht mehr in Lebensgefahr, es ist ein 36-jähriger Deutscher aus Dortmund.
Schusswaffe ist für die
Polizei das letzte Mittel
Die Ermittlungen laufen unterdessen auf Hochtouren. So versucht die Polizei zu klären, ob es eine Beziehung zwischen dem Unbekannten und seinem späteren Opfer gegeben hat – oder ob die Tat ganz andere Gründe hat. Ungeklärt ist auch noch die Frage, an welcher Stelle der Mann zuerst randaliert hat. Fakt ist jedoch, dass die Lage eskaliert ist und die Polizei handeln musste.
Die Schusswaffe ist für die Beamten der NRW-Polizei das letzte Mittel, um das eigene oder das Leben Dritter zu schützen. Niemand schieße leichtfertig. Jede Schussabgabe sei in der Regel gut überlegt. Und die Polizisten seien dafür trainiert, hieß es seitens der Polizeigewerkschaft in NRW. Der Schusswaffengebrauch bleibe aber immer das letzte Mittel. Man müsse sekundenschnell handeln, so ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll der Täter den Polizisten zugerufen haben, dass sie ihn erschließen sollen. „Erschießt mich doch, erschießt mich doch“, habe er offenbar gerufen, als er auf die Polizisten zugelaufen sei, hieß es. „Das spricht also für einen Suizid by Cop“, so die Kreise weiter. Die Polizei in Ratingen verfügt nicht über Taser. „Deswegen gab es die Eskalationsstufe nicht, und die Beamten mussten zur Schusswaffe greifen“, hieß es weiter. Demnach wurde der Täter mehrfach getroffen.