Premium-Standort wird immer größer
Mit Mitsubishi Electric und SAP wird das Gewerbeareal in Ratingen-Ost noch einmal deutlich aufgewertet.
Ratingen. Der Umzug vollzieht sich geräuschlos. Erst im März 2016 wird es bei einer offiziellen Feier ein großes Tamtam um die neue Zentrale von Mitsubishi Electric geben. Rund 750 Menschen könnten dort theoretisch arbeiten. Georg Jennen, der General Manager der deutschen Niederlassung, betonte in einem früheren Gespräch: „Wir wollen dieses Gebäude mindestens 30 Jahre nutzen. Deshalb haben wir mehr Platz eingeplant, als wir derzeit benötigen.“
Iris Hartmann, Fuhrpark-Leiterin des Unternehmens, konnte bereits vor Monaten einen ersten Blick in ihr neues Büro werfen: „Es gefällt mir sehr gut. Vor allem die Helligkeit ist ein großer Pluspunkt“, sagte sie. In der Tat: Das Licht fällt in allen Bereichen auf — die teilweise bodentiefen Fenster sorgen für viel Tageslicht. Wem das nicht reicht, der kann im Erdgeschoss im Außenbereich der Kantine Platz nehmen oder auf der Dachterrasse, auf der die Landschaftsgärtner bereits fleißig waren: „Zwei Drittel unserer Dachfläche werden begrünt“, verriet Jennen, der über die Kosten der Maßnahme nichts sagte: „Solche Zahlen veröffentlichen wir nicht.“ Insgesamt 16 000 Quadratmeter hat das neue Bürogebäude gegenüber einer bisherigen Fläche von 13 800 in Ratingen-West — allerdings verteilt auf vier Gebäude. Jelko Luksch von der Abteilung Creditmanagement hob die Nähe am neuen Standort hervor: „Endlich sind die Wege zu den verschiedenen Abteilungen kurz.“ Sorgen macht Jennen wie vielen Anwohnern auch die Verkehrssituation im neuen Gewerbegebiet: „Ein Verkehrskonzept für den Stadtteil ist dringend nötig.“ Das wurde inzwischen auf den Weg gebracht.
Mitsubishi Electric erhält einen prominenten Nachbarn: Der Premium-Standort wächst weiter und wird durch ein Vorzeigeprojekt noch einmal deutlich aufgewertet. Auf dem rund 8100 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Oststraße und Hugo-Schlimm-Straße entsteht die neue SAP-Zentrale. Investor ist der bekannte Architekt Walter Brune. Brune hat das Areal gekauft, zwischen der Brune Real Estate AG & Co. KG und SAP wurde ein Mietvertrag geschlossen. Das Stuttgarter Architekturbüro Scope konnte sich mit seinem Entwurf bei einem Wettbewerb durchsetzen. Das Investitionsvolumen liegt bei 47 Millionen Euro.
SAP legt seine beiden Standorte (bisher West und Tiefenbroich) zusammen, im Juni 2017 sollen die mehr als 800 Mitarbeiter einziehen. Hartmut Thomsen (Geschäftsleitung SAP Deutschland) betonte, dass man sich auf dieses Projekt sehr freue.
Letztlich habe man sich für den verkehrstechnisch attraktiven Standort in Ost ausgesprochen, so Thomsen, der die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt ausdrücklich herausstellte. Bürgermeister Klaus Konrad Pesch hörte dies gern, wohl wissend, dass die Entscheidungswege in der Nachbarstadt Düsseldorf in einzelnen Fällen deutlich zu lang sind — auch deshalb wechselte DKV Euro Service nach Ratingen-Ost.
Oliver Kettenhofen vom Architekturbüro Scope unterstrich, dass man im Dialog mit den Anwohnern ein Freiraumkonzept entwickelt habe, das unter anderem eine sogenannte Abschirmpflanzung gegenüber dem nördlich angrenzenden Wohngebiet an der Hugo-Schlimm-Straße vorsieht.