Bürger in Lintorf warten auf ihre Briefe
Im Stadtteil wurden am vergangenen Samstag einige Straßen vom Postboten nicht bedient.
Ratingen. Das kennt man bei der Deutschen Post DHL: In diesen Tagen ist zustelltechnisch die Hölle los. Pro Tag werden rund acht Millionen Sendungen bundesweit transportiert.
Wenn ein Postbote in seinem Bezirk an einem Samstag krankheitsbedingt seine Tour plötzlich abbrechen muss, dann ist der Ärger groß. Dies ist jetzt in Lintorf geschehen, wie Rainer Ernzer, Sprecher der Deutschen Post DHL, auf Anfrage bestätigte. „So etwas kommt aber sehr selten vor“, berichtete Ernzer, „wir konnten am Samstagmittag dann auch nicht mehr reagieren.“
Normalerweise greifen für den Fall der Fälle spezielle Pläne. Doch dieser Notfall war angesichts des sehr kurzfristig aufgetretenen Problems nicht mehr zu kompensieren. Einige Straßenzüge im Stadtteil wurden nicht bedient, mittlerweile soll das Problem aber wieder behoben sein, erklärte Ernzer.Ein Postbote muss rund 1300 Briefe in seinem Bezirk austragen. Dass es generell einen hohen Krankenstand bei den Zustellern gebe, wollte Ernzer nicht bestätigen.
Im Gegenteil: Man habe gerade im Paketbereich, der besonders personalintensiv sei, zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt. Das neue Paketzentrum im Lintorfer Norden arbeitet in diesen Tagen an seiner Kapazitätsgrenze. Die Folge: Die DHL-Zustellbasis in Willich packt mit an.
Bürger hatten sich zudem über Probleme bei der Zustellung von Paketen (gerade in Lintorf) beklagt. Ernzer wollte einzelne Problemfälle nicht ausschließen. Im Großen und Ganzen laufe der Betrieb aber reibungslos, so der Sprecher.
DHL Express, ein Unternehmensbereich des Logistikkonzerns Deutsche Post DHL Group, hat in den Lintorfer Standort am Breitscheider Weg 117 übrigens kräftig investiert.
Bisher wurden 1800 Sendungen pro Stunde abgewickelt, nun sollen es 3000 sein. Vier Millionen Briefe und Pakete verlassen pro Jahr den Lintorfer Standort — mit nationalen und internationalen Zielen.
Das Unternehmen will diese Zahl noch deutlich nach oben schrauben. Es ist zudem in Zukunft ein neuer Anbau geplant mit 33 weiteren Toren für den stattlichen Fuhrpark.