Düssel bald baustellenfrei

Renovierungen: Die seit März dauernden Arbeiten an Straße und Leitungen gehen nächste Woche zu Ende. Autofahrer und Anwohner atmen auf.

Wülfrath. Straßen abfräsen, Leitungen legen, Bürgersteige erneuern und frischen Asphalt verlegen: In den vergangenen Monaten hatten es die Düsseler nicht immer leicht. Mitunter konnten sie ihren Stadtteil nicht wie sonst in einem Rutsch, sondern nur gebremst von mehreren Baustellenampeln durchqueren. Das ändert sich jetzt wieder. Die beiden Bauherren - der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen NRW) und die Stadtwerke - rechnen in Kürze mit der Fertigstellung.

"Bei uns läuft es mehr als planmäßig", sagt Ulrich Siepe, Geschäftsführer der Stadtwerke. Von der Sparkasse bis zur Stadtgrenze zu Wuppertal hat das Unternehmen neue Gas- und Wasserleitungen verlegt und an 15Häusern Anschlüsse erneuert. Ende der 32. Kalenderwoche sollen die Arbeiten fertig sein.

Ins gleiche Horn stößt Willi Kolks, Abteilungsleiter von Straßen.NRW, die für die Fahrbahn- und Bürgersteigsanierung zuständig sind. Er rechnet ebenfalls nächste Woche mit dem Ende der seit 15. März laufenden Sanierung. Am Mittwoch wurden bereits die Fahrbahndecken der Düsseler Straße fertig, die Baustellenampeln sind dort bereits entfernt. Jetzt kommen noch Grünstreifen, Bürgersteige und Fahrbahnmarkierungen dran. "Arbeiten auf Ortsdurchfahrten sind immer schwieriger", sagt Kolks. "Die Anlieger werden natürlich beeinträchtigt, wir versuchen gut zu planen."

Mitgeholfen, dass alles funktioniert, haben auch die mehrrädrigen Helfer der Firma Philipp Kutsch - der Straßenfertiger, der den Asphalt verteilt, und der Asphaltmanager, eine Walze, die die Masse verdichtet. Erwin Claaßen und Peter Weinkauf steuern die beiden monströsen, rappelnden und zischenden Fahrzeuge. Beide sind erfahren in ihrem Metier. "Die Baustelle ist etwas klein für meinen Geschmack", sagt Weinkauf, der lieber bei Nachtbaustellen auf Autobahnen unterwegs ist.

Der Düsseler Heinz Haupt ist froh, dass die Straßen bald fertig werden. Er fährt mit seiner Frau Eva täglich zwei bis drei Mal ins Zentrum von Wülfrath. "Aber die Ampeln stören mich nicht. Hauptsache die Bahn ist bald wieder neu." Die Umlegung des Verkehrs in den ersten zweieinhalb Monaten war für ihn weniger einfach. Bis die Baustelle an der Sparkasse wieder geöffnet wurde, fuhren die Wagen am Finkenweg vorbei. "Direkt an unserem Fenster, das war schlimmer", sagt Haupt.

Aber nicht überall werden die Maßnahmen positiv aufgenommen. "Wenn überall gespart werden muss, warum wird dann eine Straße erneuert, die gar nicht in dem Maße erneuert werden musste?", fragt sich Anwohner Peter Delvos, und fügt hinzu: "An der Düsseler Straße wird so viel weggefräst, das wäre meines Erachtens nicht nötig gewesen."

Dieser Einschätzung widerspricht Willi Kolk. Straßen NRW habe ein Gutachten erstellt, bei dem festgestellt worden sei, dass acht Zentimeter Fahrbahndecke abgefräst und erneuert werden müssten. "Nach 20 bis 30 Jahren ist das normal. Es gab Risse, durch Regenwasser versprödet das Bitumen-Gemisch und es kommt zu Aufbrüchen im Winter", erklärt Kolk.