Lindenschule in Wülfrath: Sanierungsfall wird zum Ausweichquartier
Weil die Fassadensanierung in den Ferien nicht abgeschlossen werden kann, soll der marode Pavillon reaktiviert werden. Und auch die Turnhalle wird erst im Herbst fertig.
Wülfrath. Das Improvisieren geht weiter: Auch nach den Sommerferien wird die Grundschule Lindenstraße nicht die Turnhalle nutzen können. Die Sanierung des Daches wird sich noch länger hinziehen. Darüber hinaus werden die Fassaden- und Fensterarbeiten das Schulleben beeinträchtigen.
Ein Morgen im April: Dachdecker wollen mit der Sanierung des alten Dachs beginnen - und müssen kurz nach Beginn aufhören. Das Hallendach gerät in Bewegung. Schwere Träger schlagen Wellen. "Wir brauchen einen komplett neuen Dachaufbau," sagte Uwe Sander von der GWG damals zur WZ.
Die Arbeiten dafür wurden allerdings noch nicht begonnen. Erst musste eine bauliche Lösung für das Problem gefunden, dann die Finanzierung - und das ist schließlich angesichts leerer Kassen Wülfraths größtes Problem - gesichert werden. "Jetzt ist es amtlich, dass der Wiederaufbau mit Mitteln aus dem KonjunkturpaketII bezahlt werden darf", so die städtische Pressesprecherin Franca Klippel zur WZ.
Die Kosten können aber noch nicht genau beziffert werden, "weil die Ausschreibung gerade erst läuft". Man rechne nun damit, dass die Halle nach den Herbstferien wieder für Schul- und Vereinssport genutzt werden kann.
Eine Terminunsicherheit, die der Lindenschule Probleme bereitet. "Wir müssen also weiter gucken, wie wir so etwas wie Sportunterricht hinkriegen", sagt Marlies Leuth, die Leiterin der Grundschule. Die Stadt bemühe sich aber, in anderen Einrichtungen Hallenzeiten als Übergangslösung freizuschaufeln. Leuth: "Dann müssten wir einen vorläufigen Stundenplan aufstellen."
Das Hallen-Problem ist nicht das einzige, was in den Wochen nach den Sommerferien das Schulleben beeinflussen wird. Die - ebenfalls aus dem Konjunkturpaket II finanzierte - Fassadensanierung wird nicht in den kommenden sechs Wochen abgeschlossen werden können.
Wenn es zum Austausch von Fenstern in Klassenräumen kommt, sollen die Mädchen und Jungen vorübergehend ausquartiert werden. Das Ausweichquartier soll laut Stadt dann der alte, seit langem nicht genutzte Pavillon auf dem hinteren Schulhof sein. Dieser Sanierungsfall soll laut Franca Klippel "mit Bordmitteln wieder nutzbar gemacht werden".
Dass dies keine Dauerlösung sein kann, betont Leuth. Ob sie sich vorstellen könne, den doch sehr heruntergekommenen Pavillon zu nutzen, reagiert sie diplomatisch: "Lassen wir uns überraschen."