Ratingen: Auf dem Weg zum Triathleten
Profi Georg Mantyk macht Hobby-Sportler fit für den Ratinger Triathlon - und warnt vor Schmerzen.
Ratingen. Oftmals sind es im Sport nur Bruchteile von Sekunden, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Es sind meistens die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen.
Dass hinter diesen Sätzen mehr steckt, als bloße Phrasen von Sport-Kommentatoren, beweist Georg Mantyk den Teilnehmern beim Triathlon-Seminar für den 2. Dumeklemmer Triathlon. "Eine Schleife an den Schuhen zu binden, bedeutet beim Triathlon nur Zeitverlust", ist vom Experten zu hören, oder: "Nehmt auf jeden Fall ein kleines Handtuch mit, um euch den Sand von den Füßen zu wischen."
Anmerkungen, die nach guten Hinweisen der Mutter klingen, beim Triathlon aber wirklich über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Denn wund gescheuerte Füße sind schmerzhaft, auf einer Strecke von mehreren Kilometern sogar unerträglich. Wer einen Triathlon selbst noch nicht erlebt hat, kann das kaum richtig einschätzen. "Ich hätte nie gedacht, dass es beim Fahrradfahren so viel zu beachten gibt", sagt Hiltraud Fleischer.
Im letzten Jahr nahm die 53-Jährige zum ersten Mal beim Dumeklemmer-Triathlon teil - und wurde direkt Vize-Stadtmeisterin. "Da merkt man, dass man selbst im Alter noch was erreichen kann", sagt sie freudestrahlend. Seitdem trainiert sie regelmäßig mit Georg Mantyk und schaut sich viele Tricks und Kniffe vom Experten ab.
"Schaut euch mal bei der Hiltraud die Schuhe an", sagt Mantyk: "Die hat Schnellspannverschlüsse. Das empfehle ich euch auch." Die Kosten seien gering, der Effekt hingegen groß. "Nach 500 Metern Schwimmen, im 16 bis 17 Grad kalten Wasser, habt ihr blaue Finger. Macht euch dann mal eine Schleife."
Aufmerksam hören ihm die 16 Teilnehmer zu, auch erfahrene Triathleten schauen sich immer noch etwas von Mantyk ab. "Ich nehme an drei bis fünf Triathlons pro Jahr teil, aber ich wollte hier einfach noch mal ein paar Kniffe mit den Schuhen und einiges anderes lernen", sagt Patrick Kreuer aus Köln. Schließlich kann beim Wechsel von Lauf- zu Fahrradschuhen eine Menge schief gehen. Vom Zeitverlust bis hin zu schweren Stürzen - ohne die richtige Vorbereitung ist alles möglich.
Deswegen bereitet Georg Mantyk die Teilnehmer so umfassend wie nur irgendwie möglich auf den Triathlon vor. Laufen, Radfahren, Schwimmen - alles steht auf dem Programm. Der Experte gibt Techniktipps, besichtigt mit den Triathleten die Strecken und übt die einzelnen Wechsel - von Disziplin zu Disziplin. Denn wer hier Fehler macht, hat schnell verloren. "Geht vorher die Strecke ab und schaut euch den Weg vom Wasserausstieg bis zum Fahrrad an", rät der Experte.
Am Wettkampftag können bis zu 1200 Fahrräder herumstehen: "In Frankfurt hat mal einer 17 Minuten gebraucht, um sein Fahrrad zu finden. Das ist mehr als ärgerlich, der war nämlich nach dem Schwimmen Sechster."