Mein Ratingen: Energieschub am Wehrgraben

Menschen: Dirk Tratzig liebt an seiner Wahlheimat Ratingen die Altstadt. „Viele sehen gar nicht, wie gut es dieser Stadt geht.“

Ratingen. Ein lauschiges, gemütliches Plätzchen, an dem man zur Ruhe kommen und Abstand gewinnen kann - Dirk Tratzig muss nicht lange überlegen, wenn er nach seinem Lieblingsplatz in Ratingen gefragt wird. Der alte Wehrgraben zwischen Dickem Turm und Arkadenhof ist für ihn der ideale Ort, um im stressigen Alltag durchzuatmen. "Hier kann man bei gutem Wetter verweilen, hier ist es ruhig und idyllisch", erklärt Dirk Tratzig, der bei der letzten Wahl Bürgermeisterkandidat der SPD war und jetzt Dezernent in der Verwaltung ist. "Gerade wenn es im Job besonders anstrengend wird, komme ich gerne für eine Viertelstunde hierher, einfach um wieder runterzukommen und Kraft zu tanken."

Als Dezernent weiß Dirk Tratzig was es heißt, einen stressigen Job zu haben. "Gerade als Personaldezernent gehen einem manche Sachen doch an die Nieren." Gut, dass es da den alten Wehrgraben gibt. In der grünen Oase im Stadtzentrum kriegt man vom Treiben im Rest der Stadt nichts mehr mit. "Hier kommen nur Leute hin, die auch ihre Ruhe haben wollen. Alle anderen nehmen den Weg außen herum", weiß Tratzig. Der kleine Teich, die Brücken und Bänke und das viele Grün sorgen für eine wunderbare Atmosphäre. "Natürlich nur bei gutem Wetter, bei schlechtem Wetter gehe ich dann doch lieber nach St. Peter und Paul", lächelt Tratzig. Für ihn ist der Park hinter dem Arkadenhof jedenfalls ein Beispiel für gelungenen modernen Städtebau, eines von wenigen. "So etwas gibt es nur selten."

Inzwischen wohnt der gebürtige Dortmunder seit vier Jahren in Ratingen. Und inzwischen ist er hier heimisch geworden. "Wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt, dann ist so ein historisches Altstadtflair einfach sehr schön."

Besonders schätzt er an seiner neuen Heimat, wie überschaubar sie ist. "Man kennt sich, man trifft eigentlich immer Bekannte, mit denen man ein bisschen plaudern kann." Als Zugezogener fallen ihm aber auch Ratinger Besonderheiten auf. "Viele erkennen gar nicht, wie gut es dieser Stadt geht, und auf welchem hohen Niveau sie sich eigentlich beklagen." Gerade im Vergleich mit den angrenzenden Ruhrgebietsstädten seien die Unterschiede stark. "Wir führen hier in Ratingen sehr viele Luxus-Diskussionen und sollten oft mehr auf dem Boden der Tatsachen bleiben."

Seine Freizeit verbringt Dirk Tratzig am liebsten an der frischen Luft. Mit seiner Frau skatet der ehemalige Spieler der Dortmunder Giants, einem American Football Team, regelmäßig um den Baldeneysee in Essen. Football spielt er nicht mehr. "Es ist ja auch schön, mal keine Schmerzen mehr zu haben."