Wülfrath: Schülerbesuch in der Partnerstadt

Bildung: Die Klasse7c stattete der Partnerstadt einen Besuch ab: „Ein herzlicher Empfang.“

Wülfrath. "In Ware?" Frieder Winterberg denkt nach. "Ich kann mich nicht erinnern, dass von uns je eine Klasse in der englischen Partnerstadt war", sagt der Leiter der Theodor-Heuss-Realschule. Eine siebte Klasse sei überhaupt noch nie in England gewesen. Da hat die 7c der Realschule mit Klassenlehrer Winfried "Mr. Toe" Zeh eine echte Premiere gefeiert und war hellauf begeistert, nicht nur vom "freundlichen und herzlichen Empfang", so Zeh. Im Gespräch mit der WZ schwärmen die Mädchen und Jungen - von der Partnerstadt und Schuluniformen.

Eine Jugendherberge in Saffron Waldon war zentraler Ausgangspunkt für Fahrten der Wülfrather Delegation. Das Besondere an der Reise: "Wir haben den Trip selbst geplant, mit großer Unterstützung von Eltern", so Zeh. Von Beginn an sei klar gewesen, "dass wir auf jeden Fall auch Ware ansteuern werden."

Im Rahmen einer Stadtrallye lernten die Realschüler, die übrigens in eine bilinguale Klasse gehen, Ware kennen. Dass Bürgermeisterin Ballam die Rallye mitmachte, fand Julia (12) "echt gut". Auch dass sie zum Mittagessen klassisch Fisch’n Chips spendierte, bleibt in guter Erinnerung. Als Geschenk gab’s ein Lesezeichen - mit Unterschrift der Bürgermeisterin.

Christina (12) erzählt zuerst von die Kirche und von der Rallye durch die Partnerstadt. "25 Fragen mussten wir insgesamt beantworten", erinnert sie sich. Zum Beispiel mussten sie in Geschäfte gehen, um Preise zu erkunden. "Im Gegenteil zu Wülfrath sind die Supermärkte meistens auch sonntags auf", sagt sie.

Sarah (13), Ayleen (12) und Stella (12) berichten - noch spürbar beeindruckt - vom Ware Museum. Dass man in einem Bunkerraum-Nachbau eine Gasmaske ausprobieren konnte, "war schon spannend".

"Irgendwie so wie in Wülfrath", empfand Annalena (12) die Stimmung in der Stadt, während Halil (13) den Eindruck hatte, "dass da mehr los ist als bei uns". Zumindest seien die Straßen immer voller Menschen gewesen.

Während in Wülfrath ein Wareplatz an die Partnerstadt erinnert, hat Ware eine Wülfrath-Street. Überhaupt, finden die Realschüler, sei Wülfrath in der Partnerstadt präsent: "Im Rathaus hängen Fotos. In den Scheiben ist das Wülfrather Stadtwappen", sagen sie. In Wülfrath würden sie eigentlich "gern mehr über Ware erfahren".

Anna-Maria, die in England auf der Klassenfahrt ihren 13. Geburtstag gefeiert hat, würde gerne noch einmal nach Ware fahren, "um dann aber länger da zu bleiben".

Was die Mädchen und Jungen beeindruckt hat, ist ein Besuch in dem Internat Royal Hospital School in Ipswich. Speziell das Thema Schuluniform ist an diesem letzten Schultag vor den Herbstferien sehr aktuell. "Die sehen echt cool aus", sagt Stella. Sören (12) kann sich so etwas für die Realschule auch vorstellen. "Dann spielen Modemarken keine Rolle mehr. Dann wird niemand mehr gehänselt oder benachteiligt."

Schulleiter Winterberg staunt. In einer spontanen Abstimmung würden mehr als 90Prozent der 7c eine Schuluniform begrüßen. Winterberg: "Dann muss Eure Klassensprecherin das mal in der Schülervertretung anregen." Ob der Trip auf die Insel noch Folgen hat...