Prognose: Hauptschule Wolverothe 2013 ohne Schüler

Ab 2013 werden der Schule Wolverothe ohne neue Konzepte die Schüler ausgehen. Die Prognose für das Gymnasium erwartet konstante Zahlen.

Wülfrath. „Die Hauptschulen in NRW sind in einem bisher unbekannten Maße in Auflösung“, stellt Jugendhilfeplaner Udo Neumann fest. In Wülfrath werde sich die Zukunft der Hauptschule an den gleichen Rahmenbedingungen entscheiden wie in anderen Städten auch. Eine mögliche Option, die er im Schulentwicklungsplan anspricht: „Eine Verbundlösung, die auch Schülerrückgänge zu verzeichnen hat, könnte eine Alternative sein.“ An eine Kooperation mit einer anderen Hauptschule glaubt Neumann eher nicht.

Die Schullandschaft ist weiter in Bewegung. Erst in der vergangenen Woche hatte die CDU laut darüber nachgedacht, die Hauptschule frühzeitig zur Realschule zu verlegen — um neue, zukunftsfähige Lösungen vorzubereiten. Die prognostizierten Anmeldezahlen in den kommenden Jahren machen den Handlungsbedarf deutlich. Sind die Anmeldezahlen für diesen Sommer und 2012 noch mit 25 Schülern stabil, nähert man sich ab 2013 bedrohlich der 18er-Marke. Bleibt man darunter, ist die Hauptschule Wolverothe Geschichte. 2014 und 2015 wäre das laut Entwicklungsplanung der Fall: 15 Anmeldungen werden prognostiziert. Für die Stadt steht bereits fest: „Die Prüfung von Umstrukturierungsmöglichkeiten beginnt mit dem neuen Schuljahr.“

Leicht sinkende Schülerzahlen sieht der Planer für die Theodor-Heuss-Realschule. Liegen die Neuanmeldungen aktuell etwas über 80 Schüler, werden sie ab 2014 auf dem Niveau 75 stabilisieren. Mit rund 100 Anmeldungen pro Jahr soll das Gymnasium bis 2016 mit konstanten Schülerzahlen rechnen können.

Im Rahmen des Demographie-Workshops hat sich die Politik darauf verständigt, dass auch in Zukunft alle drei Bildungsabschlüsse in Wülfrath möglich sein sollen, um den Bildungsstandort attraktiv zu halten. Dass es diese Attraktivität gibt, belegen zum Beispiel die Zahlen der Einpendler. Aus den Nachbarstädten besuchen 423 Mädchen und Jungen Wülfrather Schulen. Dagegen pendeln nur 188 Wülfrather aus — zum Beispiel an die Gesamtschule Velbert.

In der Kämmerei werden Stimmen laut, die darauf hinweisen, dass die auswärtigen Schüler Kosten verursachen. Ausgleichszahlungen gibt es dafür nicht. Genau das fordert aber die CDU. „Die Schulen in Wülfrath brauchen auswärtige Schüler, um möglichst differenzierte Angebote machen zu können, vor allem in der gymnasialen Oberstufe“, sagt Fraktionsvorsitzender Axel Effert.

Daher will die CDU die Möglichkeit auch nicht einschränken. Sie will aber eine Resolution in Richtung Landtag einbringen, „damit ein kommunaler Lastenausgleich ermöglicht werden kann“, sagt Effert.