Ratingen: 520 Mieter müssen deutlich mehr bezahlen

LEG-Wohnungen fallen aus der Sozialbindung. Die Miete steigt um 18 Prozent. Beim Verkauf der 93.000 LEG-Wohnungen durch die Landesregierung sei in einer Sozialcharta mit dem neuen Eigentümer eine durchschnittliche maximale Mieterhöhung im gesamten verkauften Bestand auf jährlich 1,5 Prozent festgeschrieben worden.

Ratingen. Mietern in West stehen zum Jahreswechsel zum Teil drastische Mieterhöhungen ins Haus. Wie Felix Gorris, Ratsherr der Grünen, mitteilt, soll die LEG in einigen ihrer Wohnungen ab 1.Januar 2010 die Miete um 18 Prozent angehoben haben. Beim Verkauf der 93.000 LEG-Wohnungen durch die Landesregierung sei in einer Sozialcharta mit dem neuen Eigentümer eine durchschnittliche maximale Mieterhöhung im gesamten verkauften Bestand auf jährlich 1,5 Prozent festgeschrieben worden. Gorris: "Jetzt trifft ein, wovor wir gewarnt haben: Die Sozialcharta bietet im Einzelfall keinen wirksamen Mieterschutz vor drastischen Mieterhöhungen."

Auf Nachfrage präzisierte Gorris dann, dass die Mieterhöhung sich auf Wohnungen beziehe, die aus der Sozialbindung herausgefallen sind und somit den ortsüblichen Mieten angepasst werden können. Nach der Gesetzeslage könne die Miete angepasst werden, müsse aber nicht. Der Ratsherr befürchtet, dass manche Mieter, vor allem Hartz-IV-Empfänger, die erhöhte Miete nicht mehr bezahlen könnten.

LEG-Sprecherin Carolin Gauglitz bestätigte, dass zum Jahreswechsel 520 Wohnungen in Ratingen West aus der Sozialbindung fallen werden - allesamt Wohnungen, die 2001 umfassend saniert und modernisiert worden waren. Aber selbst mit der 18-prozentigen Erhöhung läge die Miete "noch weit" unter dem Wert des Mietspiegels.

Der sähe für die betroffenen Häuser und Wohnungen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 6,06 Euro vor. "Wir liegen bei maximal 4,80 Euro", sagte Gauglitz.