Ratingen. Von einer Entwarnung will bei der Polizei niemand sprechen, aber es besteht berechtigter Anlass zur Hoffnung, dass die Einbruchsserie der vergangenen Wochen endlich gerissen ist. Grund für den verhaltenen Optimismus: Der 35-jährige Serbe, der am Dienstagabend von der Polizei nach einer wilden Verfolgungsjagd auf der Mülheimer Straße gestoppt und festgenommen wurde (wir berichteten), steht unter dringendem Verdacht, den einen oder anderen Einbruch verübt zu haben. Denn noch während der ersten Ermittlungen nach seiner Festnahme wurde der Polizei ein aktueller Einbruch von der Fritz-Windisch-Straße gemeldet. Und genau aus dieser Straße war der verdächtige BMW mit dem 35-Jährigen gekommen, der dann auf der Krummenweger Straße den Kontrollposten ignorierte und trotz eines Warnschusses eines Polizisten mit Vollgas davon gebraust war. Bei dem Einbruch wurde neben Schmuck und mehreren Uhren auch eine besondere Münze gestohlen. Und genau diese Münze fand die Polizei in dem BMW. In den ersten Vernehmungen bestritt der Festgenommene jede Beteiligung an diesem Einbruch. Mehr noch: Die beiden geflüchteten Mitfahrer seien natürlich nur zufällig in dem Wagen gewesen und ihm leider auch nicht näher bekannt. Einen Grund für sein Verhalten an dem Polizeiposten wollte der Mann auch nicht nennen. Der polizeibekannte Tatverdächtige wurde gestern wieder auf freien Fuß gesetzt, da gegen die verheirateten Mann mit festem Wohnsitz "kein dringender Haftgrund begründet werden konnte", teilte die Polizei mit.

Bei der Ratinger Kripo ist man sicher, dass die Festnahme sich in der Szene herumspricht - und auch dass ständig Zivilbeamte in Sachen Wohnungseinbruch auf Achse sind. Aus Erfahrung weiß man, dass dadurch eine "Verdrängung" der Täter einsetzen wird. "Das dauert, man braucht dafür Geduld, aber irgendwann klappt es", sagte eine Hauptkommissarin. Allein im Februar wurden 25 Einbruchsfälle (und -versuche) der Polizei gemeldet.