Velbert/Kommunalwahl: Der Wahlkampf ist eröffnet

Bürgermeister Freitag will 2009 wieder antreten und wird dabei von CDU, SPD und FDP unterstützt. Bislang benennen nur die Grünen eine Gegenkandidatin: Esther Krönke.

Velbert. Bürgermeister Stefan Freitag wird sich bei der Kommunalwahl 2009 wieder um den Chefsessel im Rathaus bewerben. Gestern gab der parteilose 39-Jährige seine erneute Kandidatur bekannt. Damit wolle er zeigen, dass er den "eingeschlagenen Weg der Zukunftssicherung und Modernisierung" fortsetzen will: "Wir haben mit Rat und Verwaltung in den letzten Jahren unheimlich viel angestoßen. Die Auswirkungen unserer Strategien, der Projekte und Maßnahmen reichen weit über 2009 hinaus. Da betrachte es ich auch als meine politische und persönliche Pflicht, weiter dabei zu sein."

Im Jahr 2004 hatte Freitag bereits im ersten Wahlgang mit 64,45Prozent der Wählerstimmen klar gewonnen. Er war als parteiunabhängiger Kandidat von CDU, SPD, FDP sowie der Wählergemeinschaft Stadtteile voran (heute UVB) unterstützt worden. Und zumindest mit dem Rückenwind von Union, Sozialdemokraten und Liberalen kann er auch 2009 wieder rechnen.

So hatten bereits Mitte Dezember Partei- und Fraktionsvorstand der CDU mit jeweils einstimmigen Voten Stefan Freitag aufgefordert, im kommenden Jahr wieder anzutreten (WZ berichtete). Man wolle die erfolgreiche und partnerschaftliche Zusammenarbeit fortsetzen, hieß es.

Auch die Parteispitze der Sozialdemokraten hat Freitag signalisiert, dass er mit der Unterstützung rechnen kann. "Ein offizielles Votum wird es aber erst nach der Klausur Anfang April geben", sagte Stadtverbandsvorsitzender Hinnerk Tegtmeier auf Anfrage. Obwohl die Landes-SPD die Parole ausgegeben hat, dass in größeren Städten eigene sozialdemokratische Kandidaten antreten sollten, habe man sich für eine weitere Zusammenarbeit mit Freitag entschieden: "Er macht seine Arbeit gut, ist wirklich ein parteiunabhängiger Bürgermeister und versteht als früherer Kämmerer etwas von Zahlen." Zudem habe die SPD derzeit keinen geeigneten eigenen Bewerber zu Hand - "wir wollen auch nicht einfach jemanden aus dem Hut zaubern".

Ebenfalls ein einstimmiges Votum für eine erneute Kandidatur hat Stefan Freitag vom FDP-Vorstand erhalten. "Er unterstützt den Mittelstand, versteht ihn als Rückgrat der Velberter Wirtschaft. Außerdem ist er prädestiniert dafür, die Region nach vorne zu bringen", begründet Vorsitzender Hartmuth Kitzrow. Auch schätze die FDP die Heimatverbundenheit des Bürgermeisters. Offiziell entscheidet der Ortsparteitag am 3.März.

"Wir sind nicht so eilig und werden uns erst nach den Sommerferien festlegen", sagte hingegen Ulrich Kanschat, Vorsitzender der UVB (Unabhängige Velberter Bürger). Auch August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) hält eine Festlegung zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. "Wir können uns gelassen zurücklehnen und schauen erstmal", so der Vorsitzende der Wählergemeinschaft. Vor vier Jahren hatte Tonscheid selbst den Hut in den Ring geworfen und als Bürgermeisterkandidat 29,4 Prozent der Stimmen gewonnen. "Ich weiß aber nicht, ob ich mir das nochmal antun will", so der Bankkaufmann.

Bündnis 90/Die Grünen aber wollen 2009 eine eigene Kandidatin gegen Stefan Freitag ins Rennen schicken: Esther Krönke. Die promovierte Chemikerin solle auf der Jahreshauptversammlung am 18. Februar nominiert werden, sagte Vorstandssprecher Thomas Auer auf Anfrage. "Wir vertreten politisch eine ganz andere Position", so Auer. Esther Krönke (Jahrgang 1966, verheiratet, drei Kinder) ist Mitglied im Stadtrat, vertritt die Grünen im Wirtschaftsförderungsausschuss und im Bezirksausschuss Langenberg und ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Längere Amtszeit Zum letzten Mal werden 2009 Stadtrat und Bürgermeister zusammen gewählt. Die Amtszeit des Bürgermeisters verlängert sich dann von fünf auf sechs Jahre. Dadurch werden Stadtparlament und Bürgermeister künftig getrennt voneinander gewählt.

Keine Stichwahl Anders als in den Vorjahren wird es ab der nächsten Bürgermeisterwahl keine Stichwahl mehr geben. Die relative Mehrheit reicht - es gewinnt also der Kandidat, der die meisten Stimmen auf sich vereinen kann. Ein Wahltermin steht noch nicht fest.