Velbert/Neviges: Sportplatz am Waldschlösschen als Herberge für TuS und FC

Die Anlage am Waldschlösschen soll ausgeweitet, der Jahnsportplatz abgerissen werden.

Velbert/Neviges. In der Nevigeser Sportlandschaft zeichnet sich ein Umbruch ab: Die Sportanlage am Waldschlösschen soll saniert werden, einen Kunstrasenplatz und ein neues Umkleidegebäude erhalten. Damit soll die Anlage einem aus TuS Neviges und FC Tönisheide fusionierten Verein eine neue Heimat zu geben.

Im Gegenzug soll der Jahnsportplatz aufgegeben, das Gelände für Wohnbebauung genutzt werden. Jetzt hat der Sportausschuss die Verwaltung, bei Enthaltung des Grünenvertreters, beauftragt, bis Mitte nächsten Jahres dazu einen detaillierten Umsetzungs- und Finanzplan zu erstellen.

Hintergrund ist die schon seit längerem diskutierte Fusion mehrerer Nevigeser Sportvereine. Ursprünglich waren mit Türkspor Neviges, Sportfreunde Siepen, TuS und FC vier im Gespräch. Konkret streben inzwischen aber nur noch TuS und FC die Vereinigung an, wie beide Vereine vor sechs Wochen bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister verdeutlichten.

"Das Problem ist, dass der Jahnsportplatz keine Perspektive bietet", sagte Ulrich Stahl, Leiter der städtischen Fachabteilung Bildung und Sport. "Wer fusioniert, braucht eine neue Heimat, und da bietet sich die Anlage am Waldschlösschen an." Die Frage sei, was man dort machen könne und was es koste.

Den Abriss des bestehenden Umkleidegebäudes hält Stahl für unumgänglich: "Das hat seine Zeit hinter sich." In die Überlegungen sei außerdem der Verein Türkspor einzubeziehen, der den Platz bisher nutzt. Hier müsse über eine Beteiligung bei einer Fusion oder entsprechende Belegungsmöglichkeiten am Waldschlösschen oder einem anderen Platz gesprochen werden.

Weil auch der Schulsport die Anlage nutzen soll, ist des Weiteren der Bau einer Leichtathletikanlage mit Laufbahnen und Wurfplatz angedacht. Eine mögliche Überlastung des Platzes durch Vereins- und Schulsport gab Josef Rabstein (CDU) zu bedenken, sprach sich aber deutlich für die Prüfung des Vorschlags aus. Entscheidend sei, was die Vereine wollen, meinte Brigitte Djuric (SPD).

"Ohne die Maßnahmen am Waldschlösschen gibt es keine Fusion", machte indessen Dieter Stoschek, Ausschussvertreter von Velbert anders und zugleich Vorsitzender des FC Tönisheide deutlich. Eine klare und schnelle Entscheidung forderte Dieter Scholten - für die Stellungnahme des TuS-Vorsitzenden musste die Sitzung formal unterbrochen werden, da er kein Ausschussmitglied ist.

Man habe seit eineinhalb Jahren über die Fusion verhandelt und das entsprechende Votum der Mitglieder. Ein auf Tönisheider Platz und Jahnsportplatz aufgeteilter Betrieb sei aber nicht vorstellbar, sagte Scholten. Zum einen aus Kapazitätsgründen, zum anderen wäre etwa den Jugendmannschaften nicht zu vermitteln, dass ein Teil auf Kunstrasen spielen dürfe, der andere dagegen auf Asche auflaufen müsste. Eine Aufgabe des Jahnsportplatzes sei wiederum nicht ohne Alternative möglich. Und die solle man schnell finden.