Ratingen: Die Stadt soll sicherer werden

Der Einsatz externer Sicherheitsdienste wird künftig zentral gesteuert.

Ratingen. "Süßer die Kassen nie klingeln", frohlockt derzeit der Einzelhandel. Trotz Finanzkrise geht auch an diesen Weihnachten mehr Geld über die Ladentheke als im restlichen Jahr. Ebenfalls Hochkonjunktur haben die Langfinger.

Sie schlagen angesichts praller Geldbörsen immer öfter zu, und auch Bettler nutzen die Gunst der mildtätigen Stunde. So berichtet Ordnungsamtsleiterin Barbara Arndt vermehrt von Anrufen besorgter Bürger aus der Innenstadt, die sich im Umfeld des Weihnachtsmarktes verstärkte Kontrollen wünschen.

Am Dienstag beschäftigte sich der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss mit genau diesem Thema. Vorbeugend aktiv werden und präsenter sein - sicht- und spürbar sowohl für potenzielle Übeltäter als auch für die Bürger: So lauten die Vorgaben im neuen Sicherheitsdenken der Stadt.

Im Mittelpunkt steht dabei ein externer Sicherheitsdienst, der mit seinem Personal Veranstaltungen begleitet oder zum Objektschutz eingesetzt wird - und zwar zentral gesteuert.

Seit knapp eineinhalb Jahren sammelt die Stadt Ratingen Erfahrungen mit dem Einsatz von Sicherheitsdiensten. "Und zwar richtig gute", wie Ordnungsamtsleiterin Barbara Arndt sagt. "Es gibt zwar noch keine konkreten Zahlen, denn die Auswertung der Einsätze für 2008 läuft noch.

Aber es ist ganz klar festzuhalten, dass allein durch die zusätzliche Präsenz manch brenzlige Situation entschärft wurde." Als Beispiel nennt sie die Breitscheider Nacht, in deren Dunstkreis es 2007 noch ordentlich krachte.

"Aus Erfahrung wird man klug: In diesem Jahr wurden unsere eigenen Kräfte durch externe Sicherheitsleute verstärkt. Es kam nicht mal annähernd zu Problemen - allein durch die Anwesenheit", berichtet Arndt.

Um diese Einsätze künftig noch effektiver zu gestalten und Überschneidungen zwischen den Ämtern auszuschließen, sollen diese Dienste zentral gesteuert werden. Arndt: "Bisher war es so, dass die Ämter bei Bedarf selbstständig Sicherheitsdienste orderten.

Mit der Folge, dass es durchaus zu Begegnungen unterschiedlicher Sicherheitsdienste bei einer Veranstaltung kam. Oder es gab Einsätze gleicher Sicherheitsdienste mit Überschneidungen an verschiedenen Punkten."

Die Entscheidung, wann und wo neben den städtischen Ordnungskräften zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt wird, hängt dabei nicht nur von der Veranstaltung, sondern zudem vom Wetter ab.

"An einem schönen Sommerwochenende sind am Grünen See natürlich mehr Streifen unterwegs als im Herbst oder Winter", sagt Barbara Arndt. "Ratingen ist sicher kein Ort der Glückseligen. Aber auch kein heißes Pflaster, das besonders gefährdet ist."

Gleichwohl sei vermehrt festzustellen, "dass sich Gruppen an Veranstaltungen andocken, mit dem Ziel, sie zu stören oder sich - das meist aber etwas abseits - sinnlos zu betrinken".

Auf den städtischen Haushalt hat die Einrichtung einer solchen Leitstelle für den Sicherheitsdienst keine Auswirkungen. "Die Kosten bleiben in etwa gleich", sagt Barbara Arndt. Bisher seien rund 112000 Euro im Etat veranschlagt worden, künftig dürften es um die 115000 Euro sein.