Wülfrath: U2-Betreuung - Bundeserlass bremst die Stadt aus

Kinderbetreuung: Noch kann die Stadt nicht absehen, ob Tagesmütter ihren Job aufgeben wollen.

Wülfrath. Den Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter zwei Jahre hat die Stadt auf zwei Säulen gestellt: Kindertageseinrichtungen und Tagesmütter. Ein Erlass der Bundes bringt dieses Gebäude ins Wanken: Ab dem 1.Januar müssen alle Tagesmütter Steuern und Sozialversicherung zahlen - wie jeder Selbstständige. Hans-Werner van Hueth, für Jugend und Soziales zuständiger Fachbereichsleiter im Rathaus, befürchtet, dass diese Veränderung den Job uninteressant und vor allem finanziell unattraktiv machen könnten.

Tagesmütter werden nicht auf Geldbündel gebettet. Drei Euro pro Kind und Stunde zahlt die Stadt - und das wird ab Januar auch noch versteuert. "Es kann jetzt noch nicht beziffert werden, welche Auswirkungen das haben wird", so van Hueth. Acht Tagesmütter sind aktuell für die Stadt tätig. Zwölf Kinder werden von ihnen betreut. "Wir wissen nich nicht, ob alle dabei bleiben oder ob jemand aufhört", sagt van Hueth.

Fest steht aus van Hueths Sicht aber, dass der weitere Ausbau an Betreuungsplätzen für Kinder unter zwei Jahren durch den Bundeserlass abgebremst werden kann. Sicher ist, dass die Stadt in den Kindergärten den Bedarf an U2-Plätzen nicht dauerhaft abdecken kann. Er bedauert die Entwicklung, "auch weil wir auf einem guten Weg waren". Die Qualifizierungsmaßnahmen für Tagesmütter seien gut angelaufen. "Jetzt müssen wir abwarten."